Ursache für den Ausbruch der EHEC-Epidemie in Deutschland sind mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Ägypten importierte Bockhornkleesamen. Aus den mit EHEC O104:H4 kontaminierten Samen seien in einem niedersächsischen Gartenbetrieb Sprossen hergestellt worden, sagte der Präsident des deutschen Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
Weitere Erkrankungen möglich
Da möglicherweise noch mit EHEC kontaminierte Sprossensamen im Umlauf seien, sollten weiterhin Sprossen nicht roh verzehrt werden. Noch vorhandene Sprossensamen und Samenmischungen sollten im Restmüll entsorgt werden.
Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes ist noch mit weiteren Erkrankungen und Ausbrüchen durch den Erreger zu rechnen. Die Infektionen könnten von Mensch zu Mensch oder durch Lebensmittel übertragen werden, die durch Erkrankte kontaminiert wurden.
Über 50 Tote
Mehr als zwei Monate nach ihrem Ausbruch zeichnet sich nach Einschätzung von Experten ein Ende der EHEC-Epidemie in Deutschland ab. Verschiedene epidemiologische Kennzahlen deuten darauf hin, dass sich der Ausbruch dem Ende zuneigt.
Bislang wurden in Deutschland 48 Todesfälle im Zusammenhang mit dem gefährlichen Darmkeim registriert. In Frankreich wurde über acht Fälle von EHEC-Erkrankungen berichtet, am 2. Juli starb eine ältere Frau. In 15 Ländern wurden weitere 119 EHEC-Fälle bekannt, deren Ursprung auf eine Sprossenfarm in Deutschland zurückgeführt wurde.
Wirtschaftlicher GAU
Der EHEC-Ausbruch und Mutmaßungen über die Quelle des Darmkeims liessen den Gemüsemarkt einbrechen. Auch Wochen nach Aufhebung der Verzehrwarnungen für Gurken, Tomaten und Salat wird noch immer weniger Gemüse verkauft.
Die Verluste beliefen sich allein für den deutschen Gemüsemarkt auf etwa 75 Millionen Euro. Die Europäische Union will 210 Millionen Euro zur Entschädigung für betroffene europäische Bauern bereitstellen – viel zu wenig, klagen die Landwirte.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können