Während dem Zweiten Weltkrieg gerieten mehr als Tausend von der Wehrmacht zwangsrekrutierte Luxemburger in russische Gefangenschaft. Sie waren an die Ostfront geschickt worden. Viele wurden in einem Lager bei der russischen Stadt Tambow interniert und konnten erst 1946 durch diplomatische Verhandlungen das Sammellager verlassen.
Sammellager Tambow
Tambow liegt in Russland. Die Stadt liegt im fruchtbaren Oka-Don-Becken am schmalen Fluss Zna, rund 420 km südöstlich von Moskau. Die Einwohnerzahl beträgt 281 800.
Im Zweiten Weltkrieg wurde in Tambow ein spezielles Kriegsgefangenenlager errichtet. Elsässer, Lothringer und Luxemburger, die – meist gezwungenermaßen, sog. Malgré-nous – als Soldaten in der deutschen Wehrmacht gedient hatten, und gefangen genommen worden waren, wurden hier untergebracht. 18.000 Menschen waren dort interniert. Ein Drittel kam ums Leben.
(Quelle: Wikipedia)
Jetzt wird ein Denkmal in Tambow errichtet, welches an die schwere Zeit der Luxemburger Gefangenen erinnern soll. Das Projekt geht auf ein Gespräch, das Premierminister Jean-Claude Juncker im August 2010 in Sotschi mit dem russischen Präsidenten Dimitri Medwedew hatte. Beide Politiker stimmten dem Projekt eines Monumentes in Tambow zu. „Für das Vorhaben hat sich auch der russische Botschafter in Luxemburg sowie sein luxemburgischer Amtskollege in Moskau eingesetzt“, erklärt Steve Kayser, Direktor vom Dokumentationszentrum für Zwangsrekrutierte und Koordinator des besagten Projektes gegenüber Tageblatt.lu.
Denkmal vor dem Friedhof
Die Bauarbeiten werden nicht vor März 2012 beginnen. 2012 soll das Denkmal vor dem Tambower Friedhof „Peter und Paul“ stehen. Finanziert wird das Ganze vom Luxemburger Staat. Architekt ist der Bulgare Wladimir Garbutschew.
Im Rahmen dieses Projekts gewährleisten Russlands Behörden der nationalen Dokumentationszentrale und dessen Mitarbeitern Zutritt zu den Archiven in Moskau. Dort wollen die Luxemburger Historiker die Periode „Tambow“ genauer erforschen. „Das Denkmal, welches nur aus luxemburgischem Material, wie z.B. Holz, Stahl oder Pflasterstein bestehen wird, soll vor allem an die schwere Zeit der Luxemburger während der Gefangenschaft in Tambow erinnern. Die Konzeption des Bauwerks ist schlicht und würdig“, erklärt Steve Kayser. „Vor allem soll mit dem Denkmal die kollektive Erinnerung gestärkt werden.“
De Maart

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