Demonstranten hoffen auf Deserteure

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Die syrische Protestbewegung setzt in ihrem Kampf gegen das Assad-Regime jetzt verstärkt auf die Hilfe von Deserteuren.

Diese sollten ihre Operationen verstärken, um den Druck der Sicherheitskräfte auf die Demonstranten zu mildern, heißt es in einer Erklärung von der Führung der „Revolutionäre“. Ein Vertreter der syrischen Opposition in Istanbul sagte der Nachrichtenagentur dpa am Freitag, die Zahl der Deserteure sei inzwischen auf mehrere Tausend angestiegen.

Die Gefechte zwischen Deserteuren und den Regierungstruppen konzentrieren sich momentan vor allem auf die Ortschaft Al-Rastan in der Provinz Homs. Aus dem Ort stammen viele hochrangige Offiziere, die einst vom früheren Verteidigungsminister Mustafa Tlass rekrutiert worden waren. Tlass entstammt einer sunnitischen Familie aus Al-Rastan. Angehörige der alawitischen Minderheit, zu der auch Präsident Assad gehört, stellen einen überproportional hohen Teil der Kommandeure in der Armee und den verschiedenen Geheimdiensten.

Erneut große Demonstrationen

In der Nacht gab es erneut große Demonstrationen in mehreren Städten. Auf Videos, die von Aktivisten im Internet veröffentlicht wurden, sind unter anderem junge Männer zu sehen, die rufen: „Bye, Bye Baschar, wir wollen dich (vor dem Internationalen Strafgerichtshof) in Den Haag sehen.“

Aus der US-Botschaft in Damaskus hieß es unterdessen, das Gerücht sei falsch, das Fahrzeug von US-Botschafter Robert Ford habe am Vortag einen jungen Syrer überfahren, nachdem sein Konvoi von einem wütenden Mob attackiert worden war. Dies sei gar nicht möglich gewesen, weil vor und hinter dem Auto des Botschafters Fahrzeuge der syrischen Sicherheitskräfte gefahren seien.