„Das Töten kleiner Kinder ist normal geworden“

„Das Töten kleiner Kinder ist normal geworden“
(Reuters/Abdalrhman Ismail)

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Am Donnerstag erhielt das Leiden der syrischen Bevölkerung ein neues Gesicht: der fünfjährige Omran Daqneesh. Jetzte meldete sich der Kameramann zu Wort.

Die Bilder des fünfjährigen Omran Daqneesh kursieren derzeit um die Welt. Überall, wo man im Internet hinsieht, wird man mit seinem staubbedeckten, von Blut verschmierten Gesicht konfrontiert. Jeder zeigt sich bestürzt, spricht sein Mitleid für den kleinen Jungen aus.

In den letzten zwei Tagen ist Omran zu einem Symbol geworden. Ein Symbol für das Leiden der syrischen Bevölkerung, die nun seit fünf Jahren im Bürgerkrieg leben. Der Journalist, der die mittlerweile berühmten Aufnahmen schoss, zeigt sich verwundert über die starke Reaktion.

Einer von vielen

Das Töten kleiner Kinder sei normal geworden im Alltag des syrischen Bürgerkriegs, sagt er gegenüber dem „Guardian“. Eine Parallele kann gezogen werden zu dem drei-jährigen Aylan Kurdi. Der Syrer ertrank auf dem Weg nach Griechenland im Mittelmeer, nachdem sein Boot gekentert war.

Auch hier zeigte sich die Welt schockiert, das Bild seiner Leiche am Strand von Bodrum wurde legendär. In den sozialen Medien fand man es überall. Die Reaktionen glichen denen jetzt. Er wurde – sowie Omran – als Symbol gesehen.

Ein Symbol für die noch immer andauernde Flüchtlingskrise. Er war aber nur einer unter vielen, die ihr Leben auf dem Weg nach Europa verlieren. Genau wie Omran bedauerlicherweise nur einer der tausenden ist, die vom Schrecken des syrischen Krieges betroffen sind.