Dort stellten das Ministerium für Nachhaltigkeit und Infrastruktur und die Polizei die überarbeiteten Maßnahmen für den Winterdienst vor. Ein Verkehrschaos wie im letzten Dezember soll diesmal vermieden werden.
Das Wetter sei unvorhersehbar, meinte der Minister, trotzdem habe man die nötigen Vorbereitungen getroffen, damit das Chaos von 2010 sich nicht wiederhole. In der zweiten Dezemberwoche des vergangenen Jahres waren Autofahrer und Winterdienste gleichermaßen von heftigen Schneefällen überrascht worden. Der Verkehr kam zum Erliegen, Hunderte Autofahrer standen stundenlang im Stau.
Nachdem das zuständige Ministerium und die Straßenbauverwaltung die Situation analysiert hatten, beschlossen die Verantwortlichen, eine Reihe von Veränderungen vorzunehmen, um dem Chaos in diesem Jahr vorzubeugen.
Mit Badeschlappen im Schnee
Eine erste Maßnahme stellt die Informationskampagne dar, die das Ministerium in Zusammenarbeit mit der „Sécurité routière“ und der Polizei gestern gestartet hat. Auf dem Plakat, das in der Presse, auf Autobahnen und auf Bussen veröffentlicht wird, sind die Füße einer Person zu sehen, die, nur mit Badeschlappen bekleidet, im Schnee steht. Dieses Bild soll Autofahrer daran erinnern, dass sie in den kalten Monaten besser Winterreifen auflegen und den Zustand ihres Wagens überprüfen. Pflicht seien die Winterreifen aber erst ab dem nächsten Jahr, damit Händler und Kunden sich darauf einstellen können, erklärte Claude Wiseler. Das entsprechende Reglement werde zurzeit vom Staatsrat geprüft.
Ferner soll die Kampagne die Bürger dazu ermutigen, vorsichtig zu fahren und sie darauf hinweisen, dass sie die Möglichkeit haben, den öffentlichen Transport zu benutzen. Neben dem Plakat werden noch Spots im Radio und im Internet geschaltet sowie Flyer verteilt.
Personal wird aufgestockt
Als weitere Maßnahme werde das Personal der Straßenbauverwaltung weiter aufgestockt und die Zusammenarbeit der luxemburgischen Dienste mit denen aus Frankreich und Belgien sei verbessert worden. Eigens zu diesem Zweck hätten die Behörden der drei Länder eine Konvention unterzeichnet, in der die Koordinationsabläufe festgehalten worden seien, so Wiseler.
Wie Präsident Paul Hammelmann beteuerte, unterstützt seine „Sécurité routière“ nach anfänglichem Zögern nun doch die Winterreifenpflicht. Neben den Reifen sei aber auch das Gehirn wichtig. Ferner forderte Hammelmann, Autohändler und Tankstellenbetreiber sollten den Zugang zu Reifendruckprüfgeräten erleichtern.
Thierry Weber, „Directeur des opérations adjoint“ der Polizei, stellte anschließend den Schlechtwetterplan anhand des Beispiels der A3 vor. Sollten die französischen Behörden die Autobahn für den Schwertransport sperren, würden die Lastwagen auf die A13 umgeleitet und dort auf dem Standstreifen geparkt. Probleme könnten aber dort entstehen, wo der Standstreifen fehlt oder Lastwagen eine Zu- oder Ausfahrt versperren.
52.000 Tonnen Salz bestellt
Der Salzknappheit des vergangenen Jahres will die Straßenbauverwaltung in diesem Jahr mit einer größeren Bestellung entgegenwirken, wie der Direktor der „Ponts et chaussées“, Georges Molitor, verkündete. Insgesamt 52.000 Tonnen seien bestellt, sie sollen bei Bedarf angeliefert werden. Ein Teil davon sei in der Großregion gelagert, damit man schneller darauf zurückgreifen könne. 19.000 Tonnen Streusalz seien bereits in den Lagern und Silos der Straßenbauverwaltung vorhanden, weitere 10.000 Tonnen seien sofort verfügbar, falls alle Stricke reißen. Das Streuen von Rollsplitt ist laut Paul Mangen, Ingenieur bei der Straßenbauverwaltung, nicht für Luxemburg geeignet. Erstens seien die Maschinen nicht für Splitt ausgerüstet und zweitens verstopfe er die Abflüsse und richte Steinschäden an den Autos an.
Die Webseite des Autobahninformationsdienstes CITA sei für eine Kapazität von 16 Millionen „Hits“ aufgerüstet worden, damit sie nicht, wie 2010, bei Überbelastung zusammenbreche. Und auch die interne Kommunikation sei verbessert worden. Statt Mobilfunktelefonen benutzen die „Ponts et chaussées“ jetzt wieder Funkgeräte, für den Fall, dass die Handynetze ausfallen.
Die Straßenbauverwaltung verfügt über 97 Streu- und Räumfahrzeuge (34 davon im Besitz von Privatunternehmen) und 236 Fahrer (plus 35 Private) für den Winterdienst. Von Dezember bis Februar sind drei Straßenwärter mehr als im übrigen Jahr im Einsatz. Hinzu kommen drei Straßenwärter und 16 Arbeiter, die mit elf Fahrzeugen den Schneeräumdienst am Flughafen übernehmen.
De Maart
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