Die Forscher des CPS selbst hatten in ihrer Studie darauf hingewiesen, dass es am notwendigen Datenmaterial fehlt, um die Ursachen der festgestellten Divergenzen bei den wichtigsten Todesursachen exakt einordnen zu können. Es sei letztlich wohl weniger die Nationalität als vielmehr das sozio-ökonomische Umfeld, das für die festgestellten Auffälligkeiten bei den Todesursachen verantwortlich sei. Die Kritik der CEPS-Forscher an zuverlässigen Basisdaten blieb nicht ungehört. In einer parlamentarischen Anfrage an den Gesundheitsminister hakte der Abgeordnete Marc Spautz (CSV) nach.
Minister Mars di Bartolomeo unterstreicht in seiner Antwort, dass man die Kritiken der CEPS-Forscher nicht nur ernst nehme, sondern bereits vor der Finalisierung der Studie eine Reihe von Initiativen ergriffen habe, um die Qualität des Datenmaterials über die Mortalitätsursachen in Luxemburg zu verbessern.
Klar sei jedenfalls, dass sich die Häufigkeit der Todesursachen nicht von der Nationalität, dem Status oder der Mitgliedschaft in einer bestimmten Krankenkasse ableiten lasse.
Verbesserte Datensammlung
Ziel der bereits vor einigen Jahren geschaffenen Arbeitsgruppen ist insbesondere, das bestehende System zur Erfassung der Geburts- und Sterbedaten („Registre des causes de décès, Registre médical des naissances“) zu verbessern, betont Mars di Bartolomeo.
Die Anstrengungen im Bereich der verbesserten Datensammlung hätten auch bereits erste konkrete Resultate gebracht, so der Minister, der insbesondere auf eine Mortalitätsstudie und eine Untersuchung über seltene Krankheiten in Luxemburg hinweist. Diese Arbeiten sind im Internet unter www.sante.public.lu nachzulesen.
Was die konkret angeschnittenen Probleme angeht, verlässliche, international vergleichbare sozio-ökonomische Indikatoren auszuarbeiten und diese in ein System zur Erfassung der Todesursachen einfließen zu lassen, so ist das allerdings kein typisch luxemburgisches Problem. Vielmehr handelt es sich hier um einen Schwachpunkt in den Sozialsystemen der meisten europäischen Länder, auf den auch das europäische Statistikamt Eurostat bereits hingewiesen hat.
De Maart

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