Carlos Zeyen, Vizepräsident von Eurojust, muss zurücktreten. Das hat am Mittwoch der Direktor der Gedenkstätte Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, gefordert. Die Gedenkstätte befindet sich auf dem früheren zentralen Untersuchungshaftgefängnis des Ministeriums für Staatsicherheit der DDR.
Zeyen wird vorgeworfen, nach dem Ende der DDR geholfen zu haben, Vermögen der SED beiseitezuschaffen. Laut Bild.de soll Zeyen für einen Strohmann der SED/PDS kurz nach dem Mauerfall drei Briefkastenfirmen verwaltet haben. Dorthin sollen die Gelder gelandet sein. Allein auf das Konto der Firma „Ravenburg Ltd, Gibraltar“ seien umgerechnet 2,6 Millionen Euro gelangt.
Der Luxemburger Anwalt Carlos Zeyen koordiniert heute europaweit Ermittlungen gegen Geldwäsche, Korruption und Terrorismus.
„Allein die Tatsache, dass Herr Zeyen Millionenbeträge aus dem beiseite geschafften SED-Vermögen in seinen Firmen parkte, disqualifiziert ihn meines Erachtens für sein jetziges Amt – unabhängig davon, ob er über die Herkunft des Geldes im Einzelnen Bescheid wusste. Er sollte seinen Posten niederlegen“, sagte Hubertus Knabe Bild.de.
Das Nachrichtenportal zitiert auch den Geschäftsführer von Transparency Deutschland, Christian Humborg. Seiner Ansicht nach müsse sich auch die luxemburgische Regierung äußern, denn sie habe Carlos Zeyen zu Eurojust abgeordnet.
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