Montag27. Oktober 2025

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Cameron lehnt Entschuldigung ab

Cameron lehnt Entschuldigung ab
(AFP)

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Der britische Premierminister Cameron hat sein Vorgehen im Abhörskandal verteidigt und lehnt eine Entschuldigung ab. Er zeigte bei der Debatte allerdings Reue.

Cameron hat die Einstellung seines umstrittenen früheren Beraters Andy Coulson rückblickend bereut. Wenn er gewusst hätte, was er heute wisse, hätte er den früheren Chefredakteur des Skandalblattes „News of the World“ nicht zum Kommunikationschef seiner Regierung gemacht, sagte Cameron am Mittwoch bei einer außerordentlichen Sitzung des Parlaments in London. „Es war meine Entscheidung, und ich übernehme dafür die Verantwortung“, sagte Cameron.

Er bereue es und es tue ihm leid, dass er damit für so viel Aufruhr gesorgt habe, sagte der britische Regierungschef. Es müsse nun aber erst festgestellt werden, ob Coulson tatsächlich schuldig sei.

Vertrauen schwer beschädigt

Cameron war in die Kritik geraten, weil Coulson während seiner Zeit bei dem Boulevardblatt über die dortigen Abhör- und Bestechungsmethoden Bescheid gewusst haben soll. Coulson war im Januar als Kommunikationschef der Regierung zurückgetreten.

Der Skandal um Bestechungsgelder für die Polizei und tausende angezapfte Telefone bei dem Blatt von Medienmogul Rupert Murdoch habe das „Vertrauen der Öffentlichkeit in die Polizei und die Presse“ schwer beschädigt, sagte Cameron. Deshalb solle der geplante richterliche Untersuchungsausschuss nicht nur die Praktiken bei Zeitungen, sondern auch bei Fernsehsendern und sozialen Medien aufdecken.

Medien im Visier

Der erste Bericht soll in zwölf Monaten erscheinen. In dem Ausschuss, dem ein Richter vorsitzt, sollen auch frühere Journalisten großer Medienhäuser sitzen. Zudem will Cameron entschlossener gegen Korruption bei der Polizei vorgehen.

Neben dem Boulevardblatt „News of the World“ haben nach Ansicht des britischen Premierministers auch andere Medien unlautere Recherchemethoden angewendet. Deshalb werde der geplante richterliche Untersuchungsausschuss auch weitere Zeitungen, Fernsehsender und andere Medien unter die Lupe nehmen, kündigte Cameron am Mittwoch an. Dazu gehöre auch der britische Sender BBC sowie weitere renommierte Medien.