Die Briefträgergewerkschaft kritisiert, dass die Postdirektion sich nicht an die Vereinbarungen hält und droht mit gewerkschaftlichen Aktionen. Die Postdirektion nehme das prinzipielle Abkommen mit der Gewerkschaft über die Reform der Postverteilung zum Anlass, um durch eine Hintertür eine Reihe Maßnahmen durchzupeitschen, die sich bereits in der Vergangenheit als absolut unrealistisch erwiesen hätten, erklärt die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung.
Die beabsichtigte Einstellung von Assistenzbriefträgern werde zum Vorwand genommen, um in der Verteilung das so genannte „Aufteiler“- oder „Springer“-System einzuführen, und auf diese Weise eine absolute Flexibilisierung des Arbeitsablaufs durchzuziehen. Die bisherigen Briefträger würden nur eingesetzt, wenn die Hilfskräfte die Postrundgänge nicht mehr schaffen.
Kein grünes Licht
Die Direktion musste jedoch immer einen Rückzieher machen bei der Einführung neuer Arbeitsmodelle, weil sie nie ausgegoren waren, betont die Bréifdréieschgewerkschaft in ihrem Schreiben. Sie habe des Weiteren zu keinem Zeitpunkt ihr Einverständnis zu der Reorganisation gegeben. Die Vorgehensweise der Postdirektion führe zu einem Vertrauensverlust. Statt der versprochenen Aufwertung der Briefträgerlaufbahn werde das neue System nur zu einem großem Chaos in der Postverteilung führen. Da auf Direktionsebene absolut kein Konsens möglich sei, werde die Gewerkschaft nun mit dem Präsidenten des Verwaltungsrates und dem Wirtschaftsminister Rücksprache halten. Sollte das Syndikat dort keine Satisfaktion bekommen, sind gewerkschaftliche Aktionen geplant.
Die neuen Postzusteller werden als Privatangestellte beschäftigt werden. Langfristig wird der Beruf des Briefträgers als Staatsbeamter oder Staatsangestellter verschwinden.
CGFP solidarisch
Rückendeckung haben die Briefträger am Freitag von der Staatsbeamtengewerkschaft CGFP bekommen. Auch sie lehnt das Reformvorhaben in seiner jetzigen Form ab. „Es kann jedenfalls nicht angehen, dass der Universaldienst, d.h. das Bereitstellen von wichtiger Infrastruktur und wichtigen Dienstleistungen für die gesamte Bevölkerung zu einem angemessenen Preis, aufgrund einer völligen, rein profitorientierten Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen auf einmal nicht mehr gewährleistet sei“, heißt es bei der CGFP.
Das nun beabsichtigte Reformvorhaben wertet die CGFP als eine stufenweise Vernichtung der herkömmlichen Postdienste.
De Maart

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