Jean-Louis Borloo, Präsident des Parti radical und Supporter von Präsidentenkandidat Nicolas Sarkozy, hat am Dienstag eine Verstaatlichung der französischen ArcelorMittal-Werke nicht ausgeschlossen. Voraussetzung wäre jedoch, dass Mittal seine Fabriken in Lothringen fallenlasse. Das sagte der frühere Finanz-, Wirtschafts-, Beschäftigungs- und Umweltminister Borloo in einem Interview mit dem Nachrichtenportal des Magazins challenges am Dienstag. Mit welchen Mitteln der Staat die Anlagen kaufen würde, sagt der Politiker nicht. Genauso viel dazu, ob man den Besitzer Mittal zum Verkauf zwingen könnte.
Falls Mittal sich gegen die lothringische Stahlindustrie entscheiden würde, müsste alles getan werden, um die Werke zu übernehmen, wenn auch zeitlich begrenzt. Borloo verweist dabei auf Großbritannien, das die Royal Bank of Scotland nationalisiert hat.
Mehrere hundert Stahlarbeiter von ArcelorMittal in Florange demonstrieren seit Wochen gegen die zeitweilige Stilllegung von zwei Hochöfen. Am 20. Februar hatten sie das Verwaltungsgebäude besetzt, wenige Tage später auch die Abfertigungshalle für Fertigprodukte. Die Blockade hatten die Stahlarbeiter am Freitag vergangener Woche beendet. Am Dienstag haben sie die Blockade des administrativen Gebäude wiederaufgenommen.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können