Ein Richter verurteilte den 28-jährigen Peter Liang am Dienstag zu einer fünfjährigen Bewährungsstrafe, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Liang hatte in einem dunklen Treppenhaus auf den 28-jährigen Akai Gurley geschossen, ohne dass sich der Vater einer kleinen Tochter verdächtig verhalten haben soll. Zudem ließ Liang laut Staatsanwaltschaft anschließend „kostbare Zeit“ verstreichen, weil er sich mit seinem Kollegen gestritten habe, statt einen Notarzt zu rufen.
„Nur“ fahrlässige Tötung
Der Angeklagte sprach dagegen von einem Unfall. Der Schuss habe sich versehentlich gelöst. In der Dunkelheit habe er zunächst gar nicht bemerkt, dass er jemanden getroffen habe. Liang befand sich zum Zeitpunkt des Vorfalls im Stadtteil Brooklyn erst seit elf Monaten im Polizeidienst. Der Polizist wurde im Februar von einer Jury wegen Totschlags verurteilt, dieses Urteil stufte der Richter aber jetzt auf fahrlässige Tötung herab.
Das Verfahren war einer der seltenen Fälle in den USA, in denen ein Polizist im Dienst vor Gericht gestellt wurde. Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze haben wiederholt für Empörung und Aufruhr in der afroamerikanischen Bevölkerung der USA gesorgt.
Im Sommer 2014 hatte die Tötung des 18-jährigen Michael Brown in Ferguson im Bundesstaat Missouri schwere Unruhen ausgelöst. Der verantwortliche Polizist wurde nicht angeklagt, obwohl Brown unbewaffnet war. Im April 2015 führte dann der Tod des Schwarzen Freddie Gray im Polizeigewahrsam in Baltimore zu Ausschreitungen in der Ostküstenstadt. Der Prozess gegen den ersten der sechs angeklagten Polizisten in dem Fall platzte im Dezember, weil sich die Geschworenen nicht auf ein Urteil einigen konnten.
De Maart

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