Bettel sieht keinen Beleg für CIA-Attacken

Bettel sieht keinen Beleg für CIA-Attacken
(AP/Carolyn Kaster)

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Aus den WikiLeaks-Enthüllungen kann nicht der Schluss gezogen werden, dass die CIA Luxemburger IT-Systeme angegriffen hat, sagt Xavier Bettel.

Premierminister Xavier Bettel kann nicht bestätigen, dass luxemburgische IT-Systeme vom US-Auslandsgeheimdienst CIA ins Visier genommen wurden. Das geht aus einer Antwort hervor, die der Premierminister auf eine parlamentarische Anfrage des Abgeordneten Laurent Mosar (CSV) gab.

Die Enthüllungen von WikiLeaks zeigten auf, dass bestimmte luxemburgische Server bei ihrer Konfiguration Schwächen aufwiesen, so dass sie als Relai hätten missbraucht werden können. Außerdem böte eine solche, schlechte Einstellung der Server Hackern ein Einfalltor für Denial-of-Service-Attacken (DDos-Attacken), schreibt der Minister. Dies lasse jedoch nicht den Schluss zu, dass die internen Systeme der Unternehmen tatsächlich angegriffen wurden.

„Die von WikiLeaks beschriebenen Instrumente dienen weniger dazu, bestimmte Staaten anzugreifen, als die Schwächen der IT-Systeme auszunutzen“, schreibt Bettel. Es sei unbestritten, dass viele Akteure versuchen, solche Schwachstellen zu finden, um ihr Potenzial zu erhöhen, in Systeme eindringen zu können. Generell steige auch die Zahl der Angriffe und sie kämen von einer ganzen Reihe verschiedener Angreifer.

Komplexes Thema

Um gegen alle möglichen Attacken gefeit zu sein, sei es wichtig, so der Premier, die neuesten Methhoden der Angreifer zu kennen und Schutzmechanismen einzurichten – oder, im Falle eines Angriffs, effiziente Mittel zur Schadensbegrenzung einzusetzen.

Weil das Thema derart komplex sei, sei es besonders wichtig, dass alle Betroffenen national und international zusammenarbeiten.

Luxemburger Firmen auf der Liste

Zur Erinnerung: Die Enthüllungsplattform WikiLeaks beschuldigt den US-Geheimdienst, über ein massives Hacking-Arsenal zu verfügen. Demnach sei Frankfurt am Main ein Ausgangspunkt der Überwachungen. Anfang März hatte WikiLeaks ein Datenpaket mit 8.000 Dokumenten veröffentlicht, das aus dem CIA-Hauptquartier in Langley stammt.

Die Dokumente enthüllen mutmaßliche Cyber-Spionagemethoden der CIA und beschreiben Methoden des Hackens verschiedener Geräte. Auch Luxemburg taucht in der WikiLeaks-Enthüllung auf. Gleich mehrere Firmen sind aufgelistet, darunter der Konzern Paul Wurth.