Der deutsche Auslandsgeheimdienst BND spioniert die europäischen Nachbarländer aus. Dafür zapft er mit Hilfe der deutschen Telekom Datenverbindungen an. Auch Luxemburg taucht in einer Prioritätenliste des BND auf. (Peter Pilz)
Der österreichische Abgeordnete hat inzwischen Anzeige gegen drei Telekom-Mitarbeiter und einen BND-Angestellten erstattet. (Peter Pilz)
Über den Datenknotenpunkt DE-CIX (German Commercial Internet Exchange) in Frankfurt am Main liefen und laufen die Datenströme aus Luxemburg. Dort klaute der BND mit Hilfe der Telekom über Jahre die Daten. (dpa/Boris Roessler)
Etliche Terrabyte an Daten laufen durch die gelben Glasfaserleitungen der Firma DE-CIX. Sie wurden von dort zum BND abgesogen und umgeleitet. (dpa/Boris Roessler)
Die Daten aus Luxemburg landeten zunächst südlich von München auf einem BND-Rechner. (dpa/Stephan Jansen)
Anschließend landeten die Daten in Bad Aibling. (dpa/Andreas Gebert)
Dort betreibt der BND eine wichtige Einrichtung für technische Aufklärung. Schwer gesichert hinter Doppelzäunen und Überwachungskameras werten Computer und Analytiker die Daten aus Luxemburg aus. (Google Maps)
Hier sitzt der BND. (Google Maps)
Hier arbeiteten die Techniker der NSA. Sie übernahmen die Daten und schickten sie weiter in die USA. (Google Maps)
BND-Chef Gerhard Schindler sieht keine juristischen Probleme bei der Spionage gegen Luxemburg. (Peter Pilz)
Ein Teil der BND/NSA-Liste über die Niederlande. Auch hier taucht Luxemburg wieder auf. (Peter Pilz)
Belgien im Visier der Geheimdienste. (Peter Pilz)
Der österreichische Politiker und Sicherheitsexperte Peter Pilz tourt derzeit durch Europa. Er veröffentlichte die Spionagelisten des BND und der NSA. (Peter Pilz)
Der Bundesnachrichtendienst zapft heimlich Datenströme aus Luxemburg ab. Die Informationen landen auch beim US-Partner NSA. (Andreas Gebert)
Eine Prioritätenliste zeigt welche Verbindungen von und nach Luxemburg 2005 angezapft wurden. (Peter Pilz)
Nicht nur Luxemburg ist im Visier der Geheimdienste. (Peter Pilz)
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Die belgische Justiz hat im Zusammenhang mit der NSA/BND-Affäre diese Woche ein offizielles Ermittlungsverfahren zu mutmaßlichen deutschen Spionageaktivitäten eröffnet (Link). Der belgische Premierminister Charles Michel hat am Dienstag in einem Innenausschuss Stellung bezogen.
„Sollten sich die Vorwürfe als richtig heraus stellen, werde Belgien entsprechend hart reagieren,“ sagte Michel. Er werde nicht hinnehmen, von Verbündeten wie Deutschland und den USA ausspioniert zu werden, zitiert der Belgische Rundfunk den Premierminister.
Ermittlungen
Auch in Luxemburg laufen wegen der BND-Spionage Ermittlungen. Die Regierung Bettel hat sich aber bislang nicht offiziell zu der Schnüffelei geäußert. Elf Datenleitungen (Link) von und nach Luxemburg wurden vom deutschen Auslandsgeheimdienst belauscht.
Als ein Ausgangspunkt der Ermittlungen gilt ein Bericht von mehreren europäischen Parlamentariern. Dieser legt nahe, dass der Bundesnachrichtendienst (BND) zahlreiche Daten-Transitleitungen über einen Knotenpunkt in Frankfurt angezapft hat. Bereits seit 2013 ist bekannt, dass der BND dem US-Geheimdienst NSA Daten aus Frankfurt weitergegeben hat.
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