Behörden holen erneut Kind aus Roma-Lager

Behörden holen erneut Kind aus Roma-Lager
(AP)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die griechischen Behörden haben erneut ein Roma-Mädchen aus einer Familie genommen. Ein DNA-Test hatte keine Verwandtschaft mit den Zieheltern ergeben.

Es handele sich um ein vierjähriges Mädchen, das in einem Roma-Lager nahe Thessaloniki gelebt habe, verlautete am Dienstag aus Justizkreisen in der zweitgrößten Stadt Griechenlands. Die Zieheltern müssten sich wegen Kindesentführung verantworten. Das Paar, das zwei weitere Kinder hat, sagte aus, das Mädchen sei ihnen von einer anderen Roma-Familie übergeben worden, die sich nicht um das Kind habe kümmern können.

Die Vierjährige wurde zu der Hilfsorganisation Kinderlächeln mit Sitz in Athen gebracht, die sich auch um die kleine Maria kümmert, deren Fall im Oktober weltweit für Aufsehen gesorgt hatte. Das blonde Mädchen war in einer Roma-Siedlung nahe der zentralgriechischen Stadt Farsala entdeckt worden; Marias Zieheltern wurden daraufhin wegen des Verdachts auf Kindesentführung in Untersuchungshaft genommen.

Fall Maria

Als leibliche Eltern wurde bei der Fahndung ein Roma-Paar in Bulgarien ermittelt. Es gab an, die damals sieben Monate alte Maria einer Roma-Familie in Griechenland anvertraut zu haben, damit es ihr besser gehe.

Auf den jüngsten Fall wurden die griechischen Behörden aufmerksam, weil die Familie Geburten im Abstand von weniger als sechs Monaten angemeldet hatte. Nach dem Fall der kleinen Maria hatte die griechische Regierung die Überprüfung der Geburtenregister angeordnet. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Thessaloniki prüft sie derzeit sechs weitere Fälle.