Beam me up, Etienne!

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(Ifinzi)

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Kalifornien, Vereinigte Arabische Emirate, Japan: Etienne Schneiders Space-Mining-Vision wird immer konkreter. Im April legt der Wirtschaftsminister einen Gang zu.

Dass das Space-Mining-Projekt dem Wirtschaftsminister Etienne Schneider am Herzen liegt, sollte mittlerweile jedem aufgefallen sein. In unregelmäßigen Abständen traf er Vertreter aus der Branche und führte Gespräche über die Ausarbeitung seiner Zukunftsvision. Doch Schneider hat mittlerweile einen Zahn zugelegt. Die Treffen folgen immer näher aufeinander und werden immer konkreter.

Anfang April begann der Tour de Force mit der Ankündigung, dass die Firma Blue Horizon nach Luxemburg kommt. Die Firma will irgendwann einmal durch sogenanntes Terraforming, also der Veränderung der Begebenheiten auf einem Planeten, Leben im Weltall ermöglichen. Eigentlich hätte es nach dem bisherigen Schema nach dieser Ankündigung ein paar Wochen ruhig bleiben sollen.

Treffen um Treffen

Doch drei Tage später, am 7. April, wurde Schneiders Reise zur US-amerikanischen Westküste angekündigt. Thema war, wie sollte es anders sein, das Space-Mining. Die Delegation besuchte dort den Sitz von Planetary Resources, einer der beiden weltweiten Leader im Space-Mining. Die Firma wird in Kürze ein Standbein in Luxemburg errichten, um von dort aus seine europäischen Aktivitäten zu leiten.

Auch die Weltraumagentur NASA stand auf dem Programm, genau wie ein paar kleinere Firmen und Initiativen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen.

Dabei blieb es aber nicht. Nach der Rückkehr aus Kalifornien traf Etienne Schneider in Luxemburg die Weltraumagentur der Vereinigten Arabischen Emiraten. Viel wurde über den Inhalt des Treffens und welche Rolle das Land später im Space-Mining-Projekt spielen soll, nicht verraten. Möglicherweise könnten sie Geldgeber im Fonds werden, der für das Projekt aufgestellt werden wird.

Momentan ist Schneider wieder für sein Space-Mining-Projekt unterwegs. Er ist in Japan und trifft dort unter anderem den Minister für Weltraumpolitik (Er ist übrigens unter anderem auch Minister für die „Cool Japan“-Strategie). Schneider wird auch Vertreter von „ispace“ treffen, einer Robotikfirma die ebenfalls ihre europäische Angelegenheiten von Luxemburg aus leiten will.

Alles scheint darauf hinzuweisen: Schneider will nun ernst machen mit seinem Space-Mining-Projekt. Monatlich werden neue Abkommen zwischen der Regierung und Firmen aus der Branche unterzeichnet und die Treffen, die sich um das Projekt drehen, fangen scheinbar an die gesamte Seitenfläche von Schneiders Zeitplan zu füllen.

Immer konkreter

Der Gesetzesentwurf wurde im November letzten Jahres auf den Instanzenweg gebracht. Der Staatsrat, einer der wichtigsten Hürden bei der Entstehung eines Gesetzes, gab am 10. April ein erstes Gutachten ab. Es gebe noch viele offene Fragen in dem Gesetzestext zu klären.

Schneider will mit großer Wahrscheinlichkeit, dass das Projekt bis zu den nächsten Wahlen auf festen Füßen steht. Die CSV hat kürzlich auf ihrem Nationalkongress angekündigt, dass sie im Falle eines Sieges im Herbst 2018 nicht zurückschrecken würde, den roten Stift an der jetzigen Regierungspolitik anzulegen und zu streichen. Die Zeit könnte ihm also davonlaufen.