In mehr als 50 Städten gingen die Leute heute Freitag in Italien auf die Straße.
12.12. In Mailand gerieten Demonstranten und Polizisten aneinander. Mit einem Generalstreik haben Zehntausende Menschen in ganz Italien gegen die Reformen von Regierungschef Matteo Renzi protestiert und das öffentliche Leben teilweise lahmgelegt. (AP/Matteo Bazzi)
Die Demonstranten schützten sich mit Helmen und selbstgebastelten Schilden. (AP/Matteo Bazzi)
Der Generalstreik ist der erste von zwei der größten Gewerkschaftsverbände Italiens gegen eine Mitte-links-Regierung, die traditionell den Gewerkschaften nahesteht. (AP/Luca Bruno)
Ein Demonstrant hält an einer Kundgebung in Rom eine Fackel. In der italienischen Hauptstadt brach der öffentliche Nahverkehr zusammen, nachdem die U-Bahn und Busse bestreikt wurden und sich mehrere Großdemonstration durch die Stadt schlängelten. (AP/Alessandra Tarantino)
Unter dem Motto "Così non va!" ("So geht es nicht") protestieren die Gewerkschaften vor allem gegen die Arbeitsmarktreformen von Renzis Mitte-Links-Regierung. (AP/Alessandra Tarantino)
Die Gewerkschaftsführerin Susanna Camusso (Mitte) sagte in der norditalienischen Stadt Turin, Veränderung müsse "mit und nicht gegen die Menschen" geschehen. Die Regierung solle die Stimmen der Demonstranten beachten. (AP/Alessandro di Marco)
Protestierende Studenten tragen in Mailand Samichlaus-Kostüme. (AP/Luca Bruno)
Ballons porträtieren den italinenischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi. (AP/Alessandra Tarantino)
Die Gewerkschaften protestieren gegen Ausgabenkürzungen und Arbeitsmarktreformen, durch die es Firmen leichter haben, Arbeiter zu entlassen. (AP/Luca Bruno)
Mit einer riesigen italienischen Flagge protestieren die Demonstranten in Rom. (dapd/Filippo Monteforte)
Zu den Ausschreitungen kam während des achtstündigen Streiks, zu dem in 50 italienischen Städten aufgerufen wurde. (AP/Matteo Bazzi)
Zusammenstöße gab es auch vor dem Palazzo Lombardia in Mailand. (AP/Luca Bruno)
Ein Beamter stößt einen Studenten im Santa-Kostüm weg. (AP/Luca Bruno)
Tränengas kam an der Demonstration in Mailand zum Einsatz. (AP/Luca Bruno)
Studenten in Samichlaus-Kostümen stürmen den Zaun des Palazzo Lombardia. (AP/Luca Bruno)
Ein Polizist tritt einen Tränengas-Kanister fort. (AP/Luca Bruno)
Vor allem Gewerkschaftsmitglieder und Studenten gingen - wie hier in Mailand - auf die Straße. (AP/Luca Bruno)
Polizeibeamte bilden eine Mauer gegen die Demonstranten. (AP/Matteo Bazzi)
Ein Generalstreik hat am Freitag in Italien weite Teile des öffentlichen Lebens lahmgelegt. Betroffen waren unter anderem Flughäfen und Bahnhöfe, der Nahverkehr sowie das Verwaltungs- und Gesundheitswesen. In mehr als 50 Städten gab es Demonstrationen.
In Mailand gerieten Polizei und Protestierende aneinander. Staatspräsident Giorgio Napolitano sprach von „großen Spannungen“ zwischen der Regierung und den Gewerkschaften, die „nicht gut für das Land“ seien.
Zeichen gegen Sparpolitik
Zu der Arbeitsniederlegung aus Protest gegen die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Regierung hatten zwei grosse Gewerkschaftsverbände und mehrere linke Organisationen aufgerufen.
Unter dem Motto „So geht es nicht“ wollten sie ein Zeichen setzen gegen die Kürzungspolitik des Ministerpräsidenten Matteo Renzi von der linksbürgerlichen Demokratischen Partei (DP). Sie werfen Renzi vor, soziale Errungenschaften aufzugeben.
Am Donnerstagabend hatte Verkehrsminister Maurizio Lapi im letzten Augenblick eine von ihm angeordnete zwangsweise Arbeitsverpflichtung der Eisenbahner wieder zurückgenommen. Die Gewerkschaften, die gegen den Angriff auf ihr Streikrecht protestiert hatten, verkürzten daraufhin den von ihnen ausgerufenen achtstündigen Generalstreik um eine Stunde bis 15 statt bis 16 Uhr.
Dem Aufruf zum Generalstreik des linksorientierten Gewerkschaftsbunds CGIL und des gemässigten UIL-Verbands schloss sich später auch die kleinere rechtsgerichtete UGL an. Die gemässigt-katholische CISL nahm nicht an der Streikbewegung teil.
Gegen Jobs Act
Diese protestiert vor allem gegen den sogenannten Jobs Act, ein in der vergangenen Woche verabschiedetes Gesetz, das eine Lockerung des Kündigungsschutzes vorsieht und den Anspruch auf Wiedereinstellung bei ungerechtfertigten Entlassungen beschränkt.
Die Arbeitsniederlegungen richten sich auch gegen die vom Kabinett Renzi vorgesehenen Ausgabenkürzungen in dem für 2015 geplanten Haushalt. Die Gewerkschaften verlangen zudem mehr Investitionen, um das Wirtschaftswachstum in Italien anzukurbeln.
Die Arbeitslosigkeit in Italien verharrt auf Rekordniveau, die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei mehr als 40 Prozent. Zudem drängt die Europäische Union das Land, das Haushaltsdefizit zu verkleinern. Renzi versicherte am Donnerstag, er werde sich von den Gewerkschaften nicht vom Reformkurs abbringen lassen.
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