In Frankreich verstarben mehrere Hundert Menschen, weil sie das inzwischen verbotene Mediator eingenommen hatten. Mehrere Tausend mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die französischen Kontrollen versagten. Die Afssaps („Agence française de sécurité sanitaire des produits de santé“) reagierte mit einer Liste. Darauf stehen 77 Mittel, die nun unter Beobachtung stehen. 31 davon werden auch in Luxemburg verkauft.
Wie es um die Arzneimittelsicherheit stehe und insbesondere um die Medikamente auf der grauen Liste Afssaps wollte der Abgeordnete Jean Huss („déi gréng“) wissen und beantragte eine Parlamentsdebatte. Die fand am Donnerstag statt. Vor den Abgeordneten erinnerte Huss daran, dass die pharmazeutische Industrie viel Lobbyarbeit leiste, um ihre Mittel gewinnbringend auf den europäischen Markt werfen zu können und fragte den Minister, ob dieser Druck in Luxemburg zu spüren sei.
Gesundheitsminister Mars Di Bartolomeo betonte in seiner Antwort, dass in Europa genügend „Sicherheitsnetze“ bestehen, um eine massive Verbreitung gefährlicher Medikamente zu verhindern. Unter Druck lasse er sich nicht setzen. Werde eine Medizin als bedenklich eingestuft, werde sie sofort von Markt genommen. Es gelte das Vorsorgeprinzip. Einverstanden war er mit der Einschätzung des grünen Parlamentariers, dass mehr Geld in die Forschung als in die Vermarktung der Medikamente fließen sollte. Di Bartolomeo lehnte es jedoch ab, Medikamente, die auf der französischen Warnliste stehen, zurückzuziehen. Darunter befänden sich auch Präparate, für die es keine Alternative gäbe.
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