Augen auf beim Download im Netz

Augen auf beim Download im Netz
(dpa-Archiv)

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Musik im Internet kaufen, das geht rasch mit ein paar Mausklicks. Doch gerade bei Downloads mahnt Brüssel zur Vorsicht. Die Händler nähmen es oft nicht so genau bei Schutz und Information ihrer Kunden.

Kostenpflichtige Download von Musik, Spielen oder Software können riskant sein: In der Europäischen Union patzen mehr als drei Viertel aller Online-Shops für digitale Musik, Bücher, Spiele oder Videos offenbar beim Verbraucherschutz. Das hat die EU-Kommission bei einer europaweiten Untersuchung herausgefunden, die die Brüsseler Behörde am Donnerstag vorstellte.

„Ein Viertel aller Websites geben Verbrauchern nicht die Identität des Händlers und die E-Mail-Adresse – das macht Nachfragen nach dem Kauf natürlich unmöglich“, sagte EU-Verbraucherkommissar Tonio Borg. Lücken gebe es auch bei Garantien. Fehlende Kontaktdaten seien das gravierendste Problem.

Verdeckte Kosten

Häufig versuchten die Anbieter auch, ihre Kunden bei den Vertragsbedingungen über den Tisch zu ziehen. So schlossen die Händler zum Beispiel eine Haftung für Schäden am Computer ihrer Kunden durch heruntergeladene Software aus oder versuchten, das Recht auf Entschädigung oder Ersatz zu beschränken. Solche und ähnliche Regelungen fanden die Prüfer bei 69 Prozent der Seiten. Auch fehlte auf 42 Prozent der Seiten der Hinweis, dass heruntergeladene Produkte im Gegensatz zu gekauften Gegenständen nicht zurückgegeben werden können.

Gerade Kinder würden oft mit kostenlosen Spielen gelockt, bei denen aber später Kosten drohten. Neun von zehn entsprechenden Webseiten wiesen nicht deutlich sichtbar schon vor Beginn eines Spiels darauf hin. „Eltern müssen also aufpassen, dass Kinder solchen Praktiken nicht zum Opfer fallen“, warnte EU-Verbraucherkommissar Borg.

Die EU-Kommission hat in Zusammenarbeit mit den nationalen Behörden 333 Angebote aus allen 27 EU-Staaten außer Irland geprüft. Auch kommerzielle Websites aus Norwegen und Island waren dabei.