Dienstag18. November 2025

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Auch Kinder haben es nicht immer leicht

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115.297 Kinder leben in Luxemburg. Rund 1.301 von ihnen sind in Auffangstellen oder Heimen untergebracht. Die Rechte der Kinder nimmt das ORK wahr.

Das nationale Ombudskomitee für die Rechte der Kinder (ORK) hat am Freitagmorgen ihren 10. Jahresbericht dem Parlament vorgelegt. Daraus geht hervor, dass das ORK zwischen dem 1. November 2011 und dem 1. November 2012 158 Akten behandelte. 238 Kinder waren dabei betroffen. 2011 befasst sich das ORK mit 152 Dossiers. Das ORK versteht als Lobbyist für die Kinder.

In 61 Fällen vermittelte das ORK, weil das Kind sich weigerte, den anderen Elternteil weiterhin zu besuchen. Laut ORK handelte es sich öfters um den Vater. Auch handelten die Beschwerden oft um das Besucherrecht oder der Unterbringung des Kindes. In 15 anderen Fällen ging es um Mobbing und Gewalt in der Schule. Zwölf Kinder mussten wegen Unterernährung und Fettleibigkeit, vor allem bedingt durch psychologischen Stress, medizinisch behandelt werden.

Kein Vertrauen zum Anwalt

In elf Fällen vermittelte das ORK, weil das Kind sich einen neuen Anwalt wünschte. Der Grund: Der junge Mandant fand keinen Draht zu seinem Anwalt, der die Situation entweder unterschätzte oder einfach kein Vertrauen erweckte. In fünf weiteren Fällen beschwerten sich Kinder über Cyber-Mobbing auf Youtube und Facebook. Auch volljährige Personen wendeten sich zwischen 2011 und 2012 an das ORK. In acht Fällen ging es um Misshandlung während der Kindheit.

Zurzeit sind 1.301 Kinder in Kinderheimen, Empfangsfamilien, oder in sonstigen Auffangstellen unterbracht. 127 Kinder, 22 Mädchen und 105 Jungs, werden im Ausland betreut.

Service Treffpunkt-Prison

Das nationale Ombudskomitee für die Rechte der Kinder lobt die Arbeit des „Service Treffpunkt-Prison“. Hier wird Kindern ermöglicht unter strenger Aufsicht ein inhaftiertes Elternteil zu besuchen.

Im ORK-Bericht wird auch das „Péitrusshaus“ erwähnt. Da Ausreißer oft nicht wissen wohin, nachdem sie ihr Elternhaus verlassen haben, können sie sich an diese Auffangstelle in Luxemburg-Stadt wenden. Das „Péitrusshaus“, erst seit Mai in Betrieb, ist an 365 Tagen 24/24 geöffnet und gewährt Ausreißern kurzfristig Unterschlupf. Die Auffangstelle wird von der Vereinigung „Solidarité Jeunes du Jongenheem“ geleitet. Letztere sieht sich verpflichtet mit der Polizei und der Staatsanwaltschaft zusammenzuarbeiten. Elternteile, die ein Kind als vermisst melden, können dies unter der Nummer 116.000. Hierbei handelt es sich um eine Hotline für vermisste Jugendliche. Das „Péitrusshaus“ hat seiner Eröffnung bereits 80 Fälle behandelt.