Freitag17. Oktober 2025

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Athen erwartet IGH-Niederlage

Athen erwartet IGH-Niederlage
(dpa-Archiv)

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Im fast 20-jährigen Streit um den Namen der "Früheren Jugoslawischen Republik Mazedonien (FYROM)" rechnet Griechenland mit einer Niederlage vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH).

Das oberste UN-Gericht werde Athen wegen seines Vetos gegen EU-Beitrittsgespräche Mazedoniens sowie gegen dessen Mitgliedschaft in der NATO verurteilen, bericheten die Zeitungen am Sonntag übereinstimmend in Athen. Das Gericht fällt an diesem Montag in Den Haag seine Entscheidung.

Griechenland hatte im April 2008 die Aufnahme Mazedoniens in die Nato blockiert, obwohl es sich zuvor verpflichtet hatte, seinem nördlichen Nachbarn unter dem Kunstnamen FYROM den Beitritt zum Militärbündnis zu ermöglichen. Dagegen hatte die Regierung in Skopje vor dem IGH geklagt. Kern des Problems ist die Weigerung Griechenlands mit Verweis auf die gleichnamige nordgriechische Provinz, den Namen Mazedonien für seinen Nachbarn zuzulassen.

Die mögliche Verurteilung Athens kommt zu einem für Griechenland ungünstigen Moment. Das Land hängt am Finanztropf der EU und des IWF. Die schwer erkämpfte Übergangsregierung unter dem Finanzexperten Lucas Papademos wird auch von der kleinen ultranationalistischen Völkischen Orthodoxen Gesamtbewegung (LAOS) gestützt. Ihr Vorsitzender Giorgos Karatzaferis hatte gedroht, seine 16 Abgeordneten könnten das Regierungsbündnis aufkündigen, sollte Mazedonien seinen Staatsnamen in irgendeiner Form behalten dürfen.