Ärzte ohne Grenzen kritisiert Libyen-Pläne

Ärzte ohne Grenzen kritisiert Libyen-Pläne
(dpa)

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Hilfsorganisationen kritisieren Pläne der EU, gemeinsam mit den libyschen Behörden die Fluchtrouten aus dem Bürgerkriegsland zu schließen.

„Die EU stellt die Realität in Libyen falsch dar: Das Land ist kein sicherer Ort für Schutzsuchende“, erklärte Arjan Hehenkamp, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen, am Freitag zum Beginn des EU-Gipfels in Malta. „Menschen dorthin zurückzubringen oder dort festzuhalten ist eine unmenschliche Flüchtlingspolitik.“

Bei dem Gipfel in der maltesischen Hauptstadt Valletta beraten die Staats- und Regierungschefs über Pläne, wie der Flüchtlingszuzug über die zentrale Mittelmeerroute begrenzt werden kann. Dabei soll die Zusammenarbeit unter anderem mit dem libyschen Grenzschutz und der Küstenwache verbessert werden.

In Internierungslagern in Libyen würden die Menschen willkürlich eingesperrt, so Ärzte ohne Grenzen. Oft gebe es nicht genug Nahrung und sauberes Wasser und keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. Die Gefangenen seien von der Außenwelt abgeschlossen. «Sie versuchen verzweifelt, ihren Familien mitzuteilen, dass sie noch leben.»