Das Länderspiel Deutschland gegen die Niederlande ist wegen eines drohenden Sprengstoffattentats von Islamisten abgesagt worden. Es habe entsprechende Hinweise auf einen Anschlag gegeben, der von islamistischen Gefährdern geplant gewesen sei, erfuhr die dpa am Dienstagabend aus Sicherheitskreisen.
„Wir haben konkrete Hinweise gehabt, dass jemand im Stadion einen Sprengsatz zünden wollte“, sagte Hannovers Polizeipräsident Volker Kluwe am Dienstagabend. Der Hinweis auf einen drohenden islamistischen Anschlag soll laut der deutschen Presseagentur von einem ausländischen Geheimdienst stammen.
Polizeidurchsage im Video: Länderspiel abgesagt! Terrorangst. #GERNED Quelle: Ulrich Exner/@WELT @N24 #Hannover
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— Martin Heller (@Ma_Heller) 17. November 2015
In der ARD sagte der Polizeipräsident, nachdem um 18.45 Uhr die Tore für die Besucher geöffnet worden seien, habe es einen ernstzunehmenden Hinweis gegeben. „Wir haben uns sehr schnell entschlossen, nicht weitere Menschen einzulassen“, sagte Kluwe. „Sowohl die Mannschaften befinden sich in Sicherheit als auch die Offiziellen.“
Der Polizeichef riet den Menschen, nach Hause zu gehen und sich ruhig zu verhalten. „Es gibt keine konkreten Gefährdungslagen für die Anwohner in der Nähe des Stadions“, sagte er. Im U-Bahn-Verkehr kam es zu Einschränkungen. An einigen Haltestellen in der Innenstadt hielten die Bahnen nicht mehr. Dies sei auf Wunsch der Polizei angeordnet worden, sagte der Sprecher der Nahverkehrsbetriebe.
Kurzfristige Pressekonferenz
Die Absage des Fußball-Länderspiels Deutschland gegen die Niederlande geht nach Worten von Bundesinnenminister Thomas de Maizière auf Hinweise auf eine Gefährdung zurück. Der Minister sagte am Dienstagabend bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz in Hannover, die Maßnahme sei auf seine Empfehlung hin erfolgt. Die Hinweise auf eine Gefährdung hätten sich im Laufe des frühen Abends so verdichtet, dass sich die Sicherheitsbehörden des Bundes nach Abwägung der Vor- und Nachteile entschieden hätten, das Spiel abzusagen, sagte de Maizière.
Nach Angaben des niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius gab es in Hannover keine Festnahmen. Es sei auch kein Sprengstoff gefunden worden. Gerüchte, Sprengstoff sei in einem Krankenwagen deponiert worden, ließen „sich bislang nicht bestätigen“. De Maizière betonte, er wolle sich nicht näher zu den Umständen für die Absage des Länderspiels in Hannover äußern. Er bitte um Verständnis, dass er auf die Quelle für die Warnung und das Ausmaß der Gefährdung nicht weiter eingehen wolle. Auf Fragen zu den Hintergründen und Gründen der Absage wollte er nicht eingehen: „Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern.“
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