Die US-Regierung sprach von heimtückischen Attacken, die den Fortschritt in dem Land aber nicht aufhalten könnten. Die schwerste Anschlagsserie im Irak seit August folgte nur wenige Tage auf den Abzug der letzten US-Truppen aus dem Land. Die politischen Vertreter der Schiiten und Sunniten, die sich seither einen offenen Machtkampf liefern, schoben sich gegenseitig die Verantwortung für das Blutbad zu.
Die Bomben waren am Donnerstag in Stadtvierteln explodiert, in denen sowohl Schiiten und Sunniten als auch Christen leben. Ewat 180 Menschen wurden verletzt. Die Polizei meldete, die Sicherheitskräfte hätten fünf weitere Autobomben rechtzeitig entdeckt und entschärft.
Feinde des Iraks
Die Sprengsätze, die zum Teil von Selbstmordattentätern gezündet wurden, detonierten in den Stadtvierteln Karrada, Al-Wasirija, Al-Bajaa, Abu Daschir, Al-Harithija, Al-Schaab und Al-Alwija. Die folgenreichste Explosion ereignete sich im Innenstadt-Viertel Karrada, 15 Menschen starben. Erst explodierte dort eine Autobombe, dann zündete ein Selbstmordattentäter einen Sprengstoffgürtel.
In einem Telefonat mit seinem irakischen Amtskollegen verurteilte auch der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi die Anschlagsserie. Die Feinde des Iraks wollten die Regierung in Bagdad als unfähig hinstellen, für Sicherheit und Stabilität sorgen zu können, sagte er nach Angaben seines Ministeriums. Teheran zweifle jedoch nicht an der Durchsetzungskraft der irakischen Führung.
Arbeit lahmgelegt
Am Freitag wollte sich das irakische Parlament in einer Krisensitzung mit der Lage befassen. Wie die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak meldete, sollte es dabei auch um die Vertrauenskrise zwischen sunnitischen und schiitischen Politikern der Regierungskoalition von Ministerpräsident Nuri al-Maliki gehen.
Der Konflikt hatte in den vergangenen Tagen die Arbeit des Parlaments und der Regierung lahmgelegt. Al-Maliki hatte damit gedroht, Minister aus den Reihen der Al-Irakija-Liste, die seine Kabinettssitzungen boykottiert hatten, durch Minister seiner Wahl zu ersetzen.
Al-Maliki hatte diese Woche erst seinen sunnitischen Stellvertreter Salih al-Mutlak aus dem Amt gedrängt. Dann hatte ein Gericht in Bagdad einen Haftbefehl wegen angeblicher Terroraktivitäten gegen den sunnitischen Vizepräsidenten Tarik al-Haschimi ausgestellt. Der Politiker floh daraufhin in das von den Kurden kontrollierte Autonomiegebiet im Norden des Irak.
De Maart








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