Montag1. Dezember 2025

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Angriff auf Gaspipeline auf Sinai-Halbinsel

Angriff auf Gaspipeline auf Sinai-Halbinsel
(AP)

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Ein Anschlag auf eine Gaspipeline im Nord-Sinai hat die Spannungen in Ägypten weiter verschärft. Die Situation sei sehr gefährlich, zitierte das Staatsfernsehen am Samstag einen Behördensprecher.

Die Explosionen an der Leitung im Nord-Sinai hätten noch nicht gestoppt werden können. Die Armee half bei den Löscharbeiten. Ein Korrespondent des staatlichen Fernsehsenders bezeichnete den Anschlag als „große terroristische Operation“. Die betroffene Pipeline versorgt Israel wie Jordanien mit Gas.

Mubarak-Ausreise nach Deutschland
Vertreter der US-Regierung ziehen einem Bericht der „New York Times“ zufolge eine Ausreise des ägyptischen Präsidenten nach Deutschland in Betracht. So sei diskutiert worden, ob Husni Mubarak sich in sein Haus im Badeort Scharm-el-Scheich zurückziehen oder zu einem verlängerten medizinischen Aufenthalt nach Deutschland begeben sollte, heißt es.
dapd

Islamisten Gruppen hatten in den vergangenen Tagen dazu aufgerufen, die Proteste gegen Präsident Husni Mubarak in eine islamische Revolution auszuweiten. Die ägyptische Armee schloss am Samstag Sicherheitskreisen zufolge die Hauptleitung. Von der Explosion sei die Abzweigung nach Jordanien betroffen, hieß es. Die Leitung nach Israel sei nicht betroffen. Aus dem israelischen Verkehrsministerium erfuhr Reuters, dass Israel aus Sicherheitsgründen trotzdem die Leitung sperrte. Wie lange diese Maßnahme beibehalten werde, sei noch unklar.

Proteste gehen weiter

Israel bezieht 40 Prozent seiner Gaslieferungen aus Ägypten. Laut der US-Gruppe Site, die Al-Kaida und islamistische Internetseiten beobachtet, haben einige Gruppen dazu aufgerufen, die Pipeline nach Israel anzugreifen. Ägypten hat mit Israel ein Friedensabkommen. Der 82-jährige Mubarak hatte stets für das Friedensabkommen von 1979 garantiert.

Die Lage in Ägypten war am Samstag ruhig. Auf dem Tahrir-Platz im Zentrum der Hauptstadt Kairo harrten Hunderttausende Ägypter aus. Sie kündigten an, solange zu bleiben, bis Mubarak abtrete. Banken sollten am Samstag, dem Beginn der Woche in Ägypten, wieder öffnen. Für Montag plant die Börse, den Aktienhandel wieder aufzunehmen. Am Samstag wollte sich eine Gruppe einflussreicher ägyptischer Persönlichkeiten mit dem Vizepräsidenten Omar Suleiman treffen. Der sogenannte „Rat der Weisen“ hatte vorgeschlagen, Suleiman solle die Amtsgeschäfte übernehmen.