Freitag7. November 2025

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Anarchisten bekennen sich zu den Anschlägen

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Eine italienische Anarchistengruppe steckt hinter den Anschlägen auf die Schweizer und die chilenische Botschaft in Rom. Zwei Personen wurden verletzt.

Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa hat sich das Bekennerschreiben der Anarchistengruppe in einer kleinen Schachtel befunden. Diese sei beim Tatort aufgefunden worden.

Bei der Anarchistengruppe soll es sich um die „Federazione Anarchica Informale“ (Informelle anarchistische Föderation FAI) handeln. Die Gruppe setzt sich auf ihrer Website für ein Ende der Ausbeutung des Menschen durch seine Mitmenschen ein

Die Agentur Ansa veröffentlichte einen Auszug aus dem Bekennerschreiben. Sinngemäss heisst es darin: „Wir haben uns entschieden, unsere Stimme mit Worten und Taten wieder zu erheben. Zerstören wir das System der Herrschaft. Es lebe die FAI, es lebe die Anarchie.“

Zusammenarbeit mit griechischen Behörden

Schon kurz nach der Tat vermuteten die Ermittler anarchistische Kreise hinter den Anschlägen. Nach italienischen Medienberichten arbeitet auch die griechische Polizei mit den Fahndern in Rom zusammen. Die Sprengkörper wiesen Ähnlichkeiten mit den Paketbomben auf, zu welchen sich vor einigen Wochen griechische Linksextremisten bekannt hatten.

Nach der Schweizer Botschaft war auch die chilenische Botschaft Ziel eines Bombenanschlages. In der diplomatischen Vertretung der Ukraine wurde ebenfalls ein verdächtiges Paket gefunden, das sich dann allerdings als Fehlalarm herausstellte. Offenbar war nur ein „Kärtchen“ darin, sagte der Botschaftssprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Ansa.

Die Sicherheitskräfte durchsuchten danach alle diplomatischen Vertretungen in der Hauptstadt auf weitere Sprengsätze. Während in der chilenischen Botschaft eine Person leicht verletzt wurde, ist ein Mitarbeiter der Schweizer Botschaft schwer verletzt worden.

Schweizer an Händen operiert

Der Kurierverantwortliche der Schweizer Botschaft hielt laut Medienberichten den Brief in den Händen, als der Sprengsatz explodierte. Er erlitt schwere Verletzungen an den Händen und musste ins Spital gebracht werden. An der linken Hand erlitt der 53-jährige Schweizer schwere Verletzungen, sie wurde bereits operiert. Seine rechte Hand hat offenbar „nur“ Verbrennungen erlitten. Eine zweite Personen steht offenbar unter Schock.

Anschlagsserie in November

Vor knapp einem Monat ist die Schweizer Botschaft in Athen zum Ziel einer Paketbombe geworden. Der Sprengsatz damals explodierte allerdings nicht. Vielmehr habe sich der Inhalt eines Pakets beim Öffnen in einer Stichflamme entzündet, schrieb das Aussendepartement EDA in einer Stellungnahme damals. Das Paket war laut EDA zuvor am Empfang der Botschaft abgegeben worden und hatte Metall enthalten, wie eine Kontrolle ergab. Die Paketbombe war damals Teil einer ganzer Anschlagswelle. Ein Sprengsatz explodierte damals in der Botschaft Russlands. Insgesamt wurden letztlich fünf Paketbomben entdeckt, die an Botschaften adressiert waren, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Ob es auch im aktuellen Fall weitere Ziele gab, ist bisher unklar.