Am Montag beginnt die Parlamentswahl

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In Indien ist der Wahlkampf in den Endspurt gegangen, bevor am Montag im äußerten Nordosten des Landes die ersten Wahllokale für die Parlamentswahl öffnen.

Mehrere Zeitungen brachten am Samstag ganzseitige Anzeigen auf der Titelseite mit dem Spitzenkandidaten der oppositionellen Hindunationalisten, Narendra Modi, der als Favorit für das Amt des Regierungschefs gilt. Unter dem Foto des ebenso populären wie umstrittenen Politikers stand der Slogan seiner Bharatiya Janata Party (BJP) „Zeit für den Wandel, Zeit für Modi“. Die am Montag startende Wahl soll sechs Wochen dauern.

Laut jüngsten Umfragen dürfte die BJP bei der landesweiten Wahl stärkste Partei werden, die Mehrheit aber verpassen und daher eine Koalition mit anderen Parteien bilden müssen. Die seit 2004 regierende Kongress-Partei ist wegen der lahmenden Wirtschaft und einer Vielzahl an Korruptionsskandalen angeschlagen. Sie wird von dem 43-jährigen Rahul Gandhi geführt, der aus der Nehru-Gandhi-Dynastie stammt, die bereits drei Mal Regierungschefs stellte. Der Sohn der Kongress-Vorsitzenden Sonia Gandhi gilt aber als schwach und zögerlich.

Sein Rivale Modi dagegen ist ein charismatischer Politiker, der seit drei Amtszeiten den westlichen Bundesstaat Gujarat regiert. Seine Partei präsentiert ihn als erfahrenen und entschlossenen Manager, der durch seine wirtschaftsfreundliche Politik Gujarat hohe Wachstumsraten bescherte. Ihm hängt aber nach, dass während seiner Regierungszeit im Frühjahr 2002 bei anti-muslimischen Pogromen in Gujarat mehr als 1000 Menschen getötet wurden. Menschenrechtler machen ihn mitverantwortlich für die Gewalt, viele Muslime misstrauen ihm und seiner Partei bis heute.