Dienstag28. Oktober 2025

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Am „Beki“ scheiden sich die Geister

Am „Beki“ scheiden sich die Geister
(Tageblatt-Archiv)

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Am 2. Januar wurde im Kanton Redingen die erste regionale Währung in Luxemburg neben dem Euro eingeführt. Nach einem Monat ist es an der Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen.

Die neue „Beki“-Währung besteht nur aus Scheinen. Seit der offiziellen Einführung am 2. Januar soll vermehrt mit den 1-, 2-, 5-, 10-, 20- oder 50-„Beki“-Noten im Kanton Redingen bezahlt werden. Ziel des „Beki“ ist es, den lokalen Handel zu fördern und die Menschen dazu zu bringen, vermehrt zu Produkten aus der Region zu greifen. Auf der Rückseite der verschiedenen Scheine können finanzkräftige Firmen gegen ein Entgelt Werbung für ihre Firma schalten.

Max Hilbert, der Koordinator des „Beki“, zeigt sich äußerst erfreut über die durchweg positive Resonanz der neuen regionalen Währung. „Bereits nach einem Monat sind rund 44.000 Beki im Umlauf. Zurzeit zählen wir 290 Mitglieder, 48 Firmen sowie fünf Vereine“, so Hilbert weiter.

Konzept kommt an

Ein „Beki“ entspricht einem Euro. Ziel des Beki ist es, die regionalen Betriebe zu stärken und zu fördern, damit der Beki besonders lange im Umlauf bleibt. „Wie sich herausstellte, scheint dieses Konzept wirklich von den Bewohnern des Kantons angenommen zu werden, denn es wurde bis zum jetzigen Zeitpunkt noch kein Beki wieder in Euro zurückgetauscht“, erklärt Hilbert. Bei der Rückwandlung in Euro fallen nämlich Kosten an.
Fünf Prozent werden dann abgezogen, zwei Prozent gehen an die Vereinigung „De Kär“, drei Prozent kommen anderen Gesellschaften ohne Gewinnzweck aus dem Kanton zugute.

Die Meinungen, die das Tageblatt einfangen konnte, waren allerdings nicht immer so positiv. Ein junger Mann im Pall Center verriet uns, dass er nicht mit „Beki“ bezahlt, weil ihm das zu umständlich sei, da Produkte wie Benzin weiterhin nur mit den anerkannten Euro-Scheinen zu erwerben seien. Eine Frau bemängelte die ihrer Meinung nach zu schlechte Qualität der Geldscheine. Dieses Geld erwecke ihrer Meinung nach keinen vertrauenswürdigen Eindruck.

Keine anerkannte Währung

In der „Réidener Schwemm“ wurden im ersten Monat ganze 158 „Beki“ eingenommen. „Als Mitglied eines nationalen Gemeindesyndikats dürfen wir die ‚Bekis‘ nicht in unseren ordentlichen Haushalt mit aufnehmen, da der ‚Beki‘ keine anerkannte Währung ist. Vorerst sammeln wir das Geld. In Euro zurücktauschen können wir das Geld nicht, weil dann eine Gebühr von fünf Prozent anfällt“, erklärte uns Schwimmbad-Direktor Jean- Claude Kemmer.