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Am 11. Oktober ist Stahltripartite

Am 11. Oktober ist Stahltripartite

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Am 11. Oktober trifft sich die Stahltripartite. Die Dreierkonferenz wird sich mit der Stilllegung des Stahlwerks von Schifflingen und der Restrukturierung von Rodange beschäftigten. Den Anlegern verspricht der Konzern die Gewinnziele.

500-600 Arbeitsplätze könnten verschwinden, sollte die angeblich vorläufige Schließung der ArcelorMittal-Werke in Schifflingen und Rodange definitiv sein. Und noch weiss niemand so recht, wie der mögliche Abbau „sozial abgefedert“ werden, soll. Obwohl schon längere Zeit mit derlei Entscheidung des Stahlkonzern gerechnet wurden war, erwischte die Nachricht am Donnerstag das Land eiskalt.

Das Thema beschäftigte am Freitagvormittag den Ministerrat. Wie bereits am Donnerstag angekündigt, soll am 11. Oktober die Stahltripartite zusammenkommen. Das Datum wurde am Freitag im Ministerrat bestätigt. „Wir wollten die schnelle Einberufung der Stahltripartite“, sagte Beschäftigungsminister Nicolas Schmit Tageblatt.lu am Freitag. Es gehe daraum, eine Lösung vor allem für die betroffenen Beschäftigten zu finden. Es gehe jedoch auch um die globalen Interessen des Landes. Das Land zähle vier Stahlstandorte und zwei davon seien gefährdet, so Schmit.

Ungewissen Zukunft

Wie diese Lösung aussehen soll, ist derzeit noch ungewiss. Der sogenannte Rettungsplan für Schifflingen und Rodingen, wie er im Juni 2011 von der Stahltripartite verabschiedet worden war, sah bis Ende 2011 den Abbau von 262 Stellen. Niemand sollte dabei entlassen werden. Ein Teil der Beschäftigten würde in andere ArcelorMittal-Werke verlegt, andere in die „Cellule de reclassement“ (CDR) integriert – eine Art betriebsinterne Leiharbeitssektion. Die Stahltripartite muss sich jedoch nun mit fast der doppelten Zahl an „überschüssigen“ Beschäftigten befassen. Ein weiteres Problem ist, dass der Staat sich bei den Abfederungsmaßnahmen für die Arbed-, Arcelor- und nun ArcelorMittal-Mitarbeitern stets großzügig zeigte, unter anderem bei der Frühverentung. Damit sollte jedoch nach Ende des Rettungsplans für Schifflingen und Rodange Schluss sein.

Die politischen Parteien verhalten sich in der Frage derzeit noch eher bedeckt. In einer Stellungnahmen von „déi Lénk“ am Donnerstagabend heißt es, das die Übernahme durch ArcelorMittal zu weiteren Restrukturierungen führe, ohne dass die Vertreter des Luxemburgischen Staates im Konzern, insbesondere Wirtschaftsminister Jeannot Krecké, die industriellen Interessen des Landes im Verwaltungsrat durchsetzen würden. Die Regierung müsse der Öffentlichkeit Bericht über ihre Haltung im Verwaltungsrat von ArcelorMittal ablegen.

Vor Investoren in London hat Konzernchef Lakshmi Mittal am Freitag bestätigt, dass der Konzern im dritten Trimester ein Bruttobetriebsergebnis (Ebidta) von 2,4 bis 2,8 Milliarden Dollar erreichen wird, trotz der konjunkturellen Unsicherheiten. Der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen dürfte im zweiten Semester dieses Jahres bei 4 Milliarden Euro liegen.