Freitag7. November 2025

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Akten belegen westliche Hilfe für Islamisten

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Westliche Mächte haben laut freigegebenen britischen Akten den Widerstand in Afghanistan gegen die Sowjetunion unterstützt und damit die Ausbreitung des Islamismus gefördert.

Kurz nach dem sowjetischen Einmarsch im Dezember 1979 trafen sich am 15. Januar 1980 hochrangige Regierungsvertreter aus der Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA in Paris, um ihre Reaktion auf die Invasion abzustimmen, wie aus Dokumenten hervorgeht, die das Nationale Archiv Großbritanniens nach Ablauf der Sperrfrist freigab.

An dem Treffen nahmen demnach der Nationale Sicherheitsberater der USA, Zbigniew Brzezinski, sowie der britische Kabinettssekretär Robert Armstrong teil. Armstrong informierte nach dem Treffen seine Regierung, dass die Teilnehmer zu dem Schluss gekommen seien, dass es „im Interesse des Westens“ sei, den Widerstand in Afghanistan „zu ermutigen und zu unterstützen“. Er habe empfohlen, die Unterstützung der islamischen Widerstandskämpfer solle von „unseren Freunden“ koordiniert werden. Mit dieser Formulierung umschrieb er die westlichen Geheimdienste.

Pakistan als Stützpunkt

Armstrong sagte den Akten zufolge, der Widerstand müsse unterstützt werden, solange es noch Afghanen gebe, die sich den Sowjettruppen entgegenstellten, und solange das Nachbarland Pakistan es akzeptiere, dass sein Gebiet von afghanischen Guerilla-Kämpfern als Stützpunkt genutzt werde. „Das wird den Sowjets die Befriedung Afghanistans erschweren“, so dass dieser Prozess mehr Zeit in Anspruch nehmen würde, fügte Armstrong hinzu.

Der Kampf der islamischen Mudschahedin in Afghanistan gegen die sowjetischen Besatzer hatte das Erstarken der Islamisten am Hindukusch befördert, mit denen die internationale Afghanistan-Truppe ISAF heute zu kämpfen hat. Diese Entwicklung trug auch dazu bei, dass das Terrornetzwerk Al Kaida in Afghanistan Fuß fassen konnte.

Alle Länder, die an dem Treffen 1980 teilnahmen, haben heute Soldaten in Afghanistan stationiert. 2010 war bislang das tödlichste Jahr für die ausländischen Truppen seit ihrem Einmarsch Ende 2001: Seit Jahresbeginn starben mehr als 700 ausländische Soldaten