In der Ettelbrücker Ackerbauschule führen Schüler praktische Arbeiten durch. Letztere weisen sich als gefährlich, wenn die Aufmerksamkeit der Schüler nachlässt. „Unsere Klassen müssen Arbeiten im Wald erledigen, wo Motorsägen und anderes schweres Gerät zum Einsatz kommen. Steht ein Schüler z.B. beim Abholzen eines Baumes unter Drogen, kann er zur Gefahr für sich und für andere Mitarbeiter werden“, erklärt Martine Hansen, Direktorin der Ettelbrücker Ackerschule gegenüber Tageblatt.lu. „Aus diesem Grund führen wir seit sechs Jahren systematische Drogenkontrollen, bei denen die Hundestaffel der Polizei zum Einsatz kommt, in unserer Schule durch. Die Sicherheit der Schüler liegt uns sehr am Herzen.“
Warum denn vor kurzem zwei Klassen (11e und 10e) sich einer Urinprobe unterziehen mussten, was zurzeit für große Aufregung bei den Schülern sorgt, antwortete die Schuldirektorin:“ Der Hinweis, dass Jugendliche Drogen konsumieren würden, kam von einigen Schülern die sich nicht mehr trauten, an den praktischen Arbeiten im Wald aus Sicherheitsgründen teilzunehmen. Daraufhin verständigten sie ihren zuständigen Lehrer, der mich dann darüber in Kenntnis setzte. Aus diesem Grund wurde eine Urinprobe angefordert. Grünes Licht bekamen wir sofort von der Staatsanwaltschaft. Das Ergebnis der Urinprobe war erschreckend.“ Wie viele Schüler denn genau unter Drogeneinfluss standen, wollte die Schuldirektorin nicht sagen. Gegenüber L’essentiel online sagte Tom Delles, stellvertretender Direktor, dass es sich um sieben Schüler handele, die positiv getestet wurden. Sieben Schüler pro Klasse. Die Polizei betonte später am Tag, dass die Urinproben nicht von ihr vorgenommen wurden.
In einem Brief an die Redaktion von Tageblatt.lu hatte sich ein Schüler über die Drogenkontrollen beschwert. „Wir werden alle als Drogenkonsumenten abgestempelt“, heißt es da.
Parlamentarische Anfrage
Die Frage beschäftigt nun auch das Parlament. Am Donnerstagabend richtete der DP-Abgeordnete André Bauler eine Anfrage an die Schulministerin mit der Bitte um Aufklärung. Der Deputierte interessiert sich unter andrem für Details über den Drogenkonsum an den Schulen und ob ähnliche Kontrollen auch an anderen Schulen durchgeführt worden seien.
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