19:23 Uhr
Das Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden ist abgesagt worden. Das teilte am Dienstagabend die Polizei in Hannover mit, nannte aber zunächst keine weiteren Gründe.
18.43 Uhr
Die sieben bei Aachen unter Terrorverdacht Festgenommenen werden freigelassen. „Wir können feststellen, dass wir keine Erkenntnis haben, dass die Personen mit dem Anschlag in Verbindung stehen“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagabend.
18.35 Uhr
Die französischen Behörden fahnden Medienberichten zufolge nach einem zweiten flüchtigen Attentäter, der direkt in den Anschlag verwickelt sei.
La Clio noire qui aurait été louée par Salah Abdeslam a été retrouvée boulevard Ornano à Paris, ce lundi matin.
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— Le Parisien TV (@LeParisienTV) 17. November 2015
17.48 Uhr
Ein französischer Dschihadist namens Fabien Clain hat die Bekennerbotschaft des Islamischen Staats (IS) zu den Anschlägen in Paris aufgenommen. Aus Ermittlerkreisen verlautete am Dienstag, der 35-Jährige, der ein Mitglied der radikalen islamistischen Szene in Toulouse war, sei nach eingehender Prüfung als Sprecher der fünfeinhalb Minuten langen Audiobotschaft identifiziert worden.
Die IS-Miliz hatte sich im Internet zu den blutigen Anschlägen in Paris bekannt, bei denen am Freitagabend mehr als 130 Menschen getötet wurden. In Toulouse hatte Clain dem radikalen Islamisten Mohamed Merah nahegestanden, der 2012 drei Soldaten, einen Lehrer und drei Schüler einer jüdischen Schule erschoss. Fabien und sein Bruder Jean-Michel stammen von der Insel La Réunion und konvertierten zum Islam. In Artigat südlich von Toulouse gerieten sie unter den Einfluss des aus Syrien stammenden Franzosen Olivier Corel, den sie als spirituellen Führer betrachteten.
15.27 Uhr
Die russischen Streitkräfte sollen nach Anweisung von Präsident Wladimir Putin bei der Bombardierung mutmaßlicher IS-Ziele in Syrien mit Frankreich als Verbündete zusammenarbeiten. Dafür soll ein gemeinsamer Plan mit der französischen Marine ausgearbeitet werden.
15.24 Uhr
Nach den Anschlägen in Paris sorgen sich die Hotels und Restaurants in der französischen Hauptstadt über ausbleibende Gäste aus dem Ausland. „Seit Samstag gibt es eine Welle von Stornierungen in der Branche“, sagte Didier Le Calvez, Chef des Luxushotels Le Bristol und Vorsitzender der Abteilung Luxusherbergen im französischen Hotelverband.
Die kommenden Monate werden seiner Einschätzung nach „schwierig“ für die Beherbergungsbranche – so wie die Zeit nach den Anschlägen auf die Satirezeitung „Charlie Hebdo“ im Januar. „Wir hatten uns gerade erholt von den Anschlägen im Januar“, sagte Calvez. Doch nach der Attentatsserie am Freitag „werden sich die Umsätze im November halbieren“.
13.30 Uhr Die französische Polizei kontrolliert Autofahrer in der Grenzregion zu Luxemburg. Auch Hubschrauber im Einsatz. Riesenstau insbesondere auf der A31 zwischen Thionville und Düdelingen (Link). Feierabendstaus sind vorprogrammiert.
13.20 Uhr Im Zusammenhang mit den Terroranschlägen von Paris hat die Polizei am Dienstag in Alsdorf bei Aachen (D) drei Verdächtige festgenommen. „Wir haben Hinweise bekommen, dass sich einer der Gesuchten im Zusammenhang mit Paris möglicherweise in unserem Bereich aufhält“, teilte ein Polizeisprecher mit.
Ein Spezialeinsatzkommando habe drei Menschen festgenommen – zu den Umständen wurden keine Angaben gemacht. Die Identitäten seien noch nicht geklärt, die Vernehmungen liefen. Die Polizei sucht derzeit mit Haftbefehl den 26-Jährigen Salah Abdeslam, einen Bruder eines Selbstmordattentäters von Paris.
12.25 Uhr Die belgische Polizei hat die Namen der zwei verhafteten Terrorverdächtigen bekanntgegeben. Es handelt sich um zwei Belgier aus dem als Islamistenhochburg bekannten Brüsseler Stadtteil Molenbeek, Mohammed Amri (27 Jahre alt) und Hamza Attouh (21 Jahre). Das berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Dienstag unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.
11.05 Uhr Die 28 EU-Mitgliedsstaaten haben Frankreich auf dessen Bitte hin einstimmig Beistand angeboten, teilt die Außenbeauftrage Federica Mogherini mit. Der Luxemburger Vize-Premier und Verteidigungsminister Etienne Schneider sprach in Brüssel im Namen der luxemburgischen Ratspräsidentschaft. Die EU müsse zusammen an einer politischen Lösung arbeiten. „Die Luxemburger Ratspräsidentschaft und Luxemburg sind und werden an der Seite unserer französischen Nachbarn und Freunde stehen und ihnen Unterstützung und Solidarität in dieser nationalen Herausforderung anbieten“, so Schneider. „Wir dürfen nicht in die Falle von Daech treten, die vorsieht, dass wir die Muslime in unserer Gesellschaft ausgrenzen.“
Foreign Affairs Council-Defence: On sera à l’écoute et aux côtés de la France #ParisAttacks https://t.co/im30j9ux60 pic.twitter.com/bcNTO7F3Dx
— Etienne Schneider (@EtienneSchneide) 17. November 2015
Selon .@EtienneSchneide, «nous ne devons pas tomber dans le piège de #Daesh» #ParisAttacks https://t.co/UDAv14oHyN pic.twitter.com/MCQbLN7QJy
— Jm Hennebert (@jmhennebert) 17. November 2015
10.56 Uhr Frankreichs Präsident François Hollande soll nach Angaben seines Premiers Manuel Valls bereits in der kommenden Woche nach Washington und Moskau reisen. Er wolle mit US-Präsident Barack Obama und Kremlchef Wladimir Putin über die Zusammenarbeit im Kampf gegen die Terrormiliz IS in Syrien sprechen, sagte Valls dem Sender France Inter am Dienstag. Hollande hatte bereits am Vortag angekündigt, er wolle bald mit Obama und Putin sprechen.
10.42 Uhr Die belgische Polizei hat ein neues Fahndungsfoto des gesuchten Terrorverdächtigen Salah Abdeslam veröffentlicht. Der Mann „könnte bei den Terroranschlägen vom Freitag, 13. November 2015, in Paris eine Rolle gespielt haben“, schrieb die Polizei am Dienstag. Es folgt eine genaue Beschreibung (Größe 1,75 Meter, schlank, braune Augen) und die Warnung: „Salah Abdeslam wird als gefährlich eingestuft und könnte schwer bewaffnet sein.“ Wer wisse, wo sich Abdeslam aufhalte, solle sich bei der Polizei melden.
Der 26-Jährige aus Brüssel ist seit dem Wochenende zur Fahndung ausgeschrieben. Ein Sondereinsatz der Polizei mit Hausdurchsuchung hatte am Montag keinen Erfolg gebracht.
New photos released of #AbdeslamSalah wanted in #ParisAttacks https://t.co/qW6w1TSK3N pic.twitter.com/VM7U6Yux79
— Anderson Cooper 360° (@AC360) 17. November 2015
9.51 Uhr Frankreich hat bei den EU-Partnern offiziell militärischen Beistand angefordert. Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte laut Diplomaten beim Treffen mit seinen EU-Kollegen am Dienstag in Brüssel, Frankreich wünsche auf bilateraler Ebene und „im Rahmen ihrer Möglichkeiten“ Unterstützung der EU-Länder im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Er berief sich dabei auf Artikel 42 Absatz 7 des EU-Vertrages, nach dem sich die EU-Länder bei einem bewaffneten Angriff Hilfe und Unterstützung schulden.
9.20 Uhr Der französische Premierminister Manuel Valls hat eine deutliche Aufstockung der Mittel für Polizei, Gendarmerie und Geheimdienst angekündigt. Den Sicherheitsbehörden müssten „noch nie dagewesene Mittel“ gegeben werden, sagte Valls am Dienstagmorgen dem Radiosender France Inter. Präsident François Hollande hatte am Montag in seiner Rede vor dem Parlament bereits die Schaffung von 8500 neuen Stellen bei den Sicherheitsbehörden und in der Justiz angekündigt. Demnach sollen bei Polizei und Gendarmerie 5000 neue Stellen geschaffen werden, 2500 in der Justiz und 1000 beim Zoll.
Boulevard Voltaire packed with people paying respect to #Bataclan victims #ParisAttacks pic.twitter.com/fgN7ayDfWQ
— Joanna Cockerell (@joanna_F24) 17. November 2015
8.34 Uhr In der Nacht zu Dienstag sind in Frankreich 128 Wohnungen durchsucht worden. Die Razzien seien im Rahmen des Ausnahmezustands erfolgt, sagte der französische Innenminister Bernard Cazeneuve dem Radiosender France Info am Dienstagmorgen. Weitere Angaben machte er nicht. In der Nacht zu Montag hatte es 168 Durchsuchungen gegeben, die zu 23 Festnahmen führten und bei denen 31 Waffen gefunden wurden. Sie erfolgten im islamistischen Milieu insbesondere in den Regionen von Paris, Lyon, Grenoble, Toulouse und Lille.
7.30 Uhr Die französische Luftwaffe hat in der Nacht zum Dienstag erneut einen Angriff auf die Dschihadisten-Hochburg Raka im Norden Syriens geflogen. Wie das Verteidigungsministerium in Paris mitteilte, wurden dabei ein Kommandoposten und ein Trainingszentrum der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) zerstört. Es sei der zweite Angriff auf den IS in Raka binnen 24 Stunden gewesen. Die Angriffe seien zeitgleich gegen 01.30 Uhr MEZ geflogen worden und hätten beide Ziele zerstört, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums.
Zehn Jagdbomber vom Typ Rafale und Mirage 2000 seien dafür aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien gestartet und hätten in Raka 16 Bomben abgeworfen. Die Ziele seien durch Aufklärungsflüge der französischen Armee identifiziert und die Angriffe in Abstimmung mit der US-Armee geflogen worden.
7.16 Uhr Der belgische Fußball-Verband hat am späten Montagabend das Testspiel seiner Nationalmannschaft gegen Europameister Spanien abgesagt. Die Partie sollte am Dienstagabend im Stadion Roi Baudouin in Brüssel stattfinden. Mit seiner Absage reagierte der Verband auf die Anhebung der Terrorwarnstufe in Belgien.
7.10 Uhr Angesichts der angespannten Sicherheitslage nach den Attentaten von Paris ist in Belgien die Terrorwarnstufe erhöht worden. Für das ganze Land gelte die schwere Terrorwarnstufe drei, teilten die Behörden in der Nacht zum Dienstag in Brüssel mit. Stufe drei bedeutet, dass ein Anschlag möglich oder wahrscheinlich ist.
Was bisher geschah:
Nach der Serie von Anschlägen in Paris vom Freitag mit 129 Toten und Hunderten Verletzten waren am Montag unter anderen gegen zwei Terrorverdächtige in Belgien am Haftbefehle erlassen worden. Der Brüsseler Stadtbezirk Molenbeek gilt als Islamistenhochburg. Am Montag hatte ein vierstündiger Spezialeinsatz der belgischen Polizei dort aber keinen Erfolg gebracht.
Frankreichs Präsident François Hollande hatte am Montag angekündigt, sein Land werde die Luftangriffe gegen den IS in Syrien verstärken. Er reagierte damit auf die Anschlagserie in Paris, bei der am Freitagabend mindestens 129 Menschen getötet und mehr als 350 weitere verletzt wurden. In der Folge hatten Frankreich und die USA einen verstärkten Austausch von Informationen über mögliche Angriffsziele in Syrien vereinbart.
Die Anschlagsserie am Freitagabend in Paris hat sich gegen mehrere Punkte in der französischen Hauptstadt gerichtet: Eine Konzerthalle, das Stade de France und der berühmte Place de la République. Im Stade de France fand am Freitagabend das Länderspiel Frankreich – Deutschland statt. Noch während des Spiels ereigneten sich in unmittelbarer Nähe mehrere Explosionen. Mindestens eine von ihnen wurde offenbar von einem Selbstmordattentäter ausgelöst. Ermittler berichten von vier Toten, darunter drei Terroristen.
In der Einkaufshalle „Les Halles“ war es zu einer Schießerei gekommen. Die Einkaufshalle befindet sich in der Nähe des Louvre. In der Konzerthalle Bataclan im Nordosten von Paris wurden mindestens 100 Menschen getötet. Kurz vor Mitternacht stürmten Einsatzkräfte die Halle. Die Konzerthalle liegt nur etwa 200 Meter von der früheren Redaktion der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ entfernt, die Islamisten im Januar angegriffen und dabei und bei ihrer Flucht zwölf Menschen getötet hatten.
Unweit der Konzerthalle, in der Rue de Charonne im 11. Bezirk (Bastille-Viertel), haben mindestens zwei Schützen mehrere Gewehrsalven auf die Terrasse des Restaurants „La Belle Equipe“ abgegeben haben. Die Gäste versuchten hinter den Tischchen in Deckung zu gehen.
Auch in der Nähe des symbolträchtigen Platzes Place de la République in der Innenstadt kam es vor einem Restaurant zu Schiessereien. Am Boulevard Voltaire zwischen Platz der Republik und Nation im Osten der Stadt wurde ein Mensch getötet.
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