68 Mal zugestochen

68 Mal zugestochen
(dpa)

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Der mutmaßliche Kindsmörder aus Herne hat erfolglos eine Laufbahn als Berufssoldat angestrebt. Die Polizei informiert im Rahmen einer Pressekonferenz weiter zum Fall Marcel H.

Das Motiv für den Kindsmord von Herne war nach Angaben der Staatsanwaltschaft Mordlust. Wie die Ermittler am Freitag in Dortmund mitteilten, gestand der 19-Jährige neben dem Mord an einem neunjährigen Jungen auch den nach seiner Festnahme festgestellten zweiten Mord.

Bei diesem Opfer handle es sich um einen 22 Jahre alten Mann. Den Ermittlern zufolge stach H. bei dem Jungen 52 Mal mit dem Messer zu und bei seinem zweiten Opfer fast 68 Mal. Der am Donnerstagabend festgenommene Marcel H. sei demnach umfassend geständig. „Er wirkt sehr eiskalt, emotionslos“, sagte der Leiter der Bochumer Mordkommission, Klaus-Peter Lipphaus.

Unterschlupf

Bei seiner Vernehmung habe er angegeben, sich ursprünglich selbst das Leben haben nehmen zu wollen. Nachdem er es ohne Erfolg zweimal versucht habe, habe er sich entschlossen, einen Mord zu begehen, um ins Gefängnis zu kommen. Wie Lipphaus sagte, kannte Marcel H. sein zweites Opfer durch gemeinsame Computerspiele.

Marcel H. habe bei dem jungen Mann nach dem Mord an dem Kind unter einem Vorwand Unterschlupf gesucht. Am nächsten Vormittag habe ihn sein Bekannter aber damit konfrontiert, dass er wegen Mordes gesucht werde. Der Mann habe deshalb angekündigt, zur Polizei zu gehen. Daraufhin habe Marcel H. ihn getötet.