Samstag15. November 2025

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36 Tote bei Gefechten im Norden Malis

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Die Waffenruhe in Mali ist brüchig. Friedensverhandlungen wurden mehrfach verschoben. Diesmal griffen die Rebellen an, als der Ministerpräsident in der Provinzstadt war. Auch am Montag kam es zu Schusswechseln.

In der nordmalischen Stadt Kidal sind bei schweren Gefechten zwischen Tuareg-Rebellen und der malischen Armee Dutzende Menschen getötet worden. Bei den Kämpfen am Samstag kamen nach Angaben der malischen Streitkräfte acht Soldaten und 28 Kämpfer der sezessionistischen Bewegung MNLA ums Leben. Die Rebellen, die eine Unabhängigkeit für den Norden des Landes fordern, gaben höhere Opferzahlen auf der Gegenseite an. Sie wollen zudem auch 28 Soldaten verschleppt haben.

Auch am Montag kam es erneut zu Schusswechseln zwischen den Streitkräften und den Rebellen. Über das Schicksal der Entführten war bis Montagmittag nichts bekannt. Die Kämpfe waren ausgebrochen, als Regierungschef Moussa Mara am Samstag die Stadt besuchte. Die Vereinten Nationen (UN) bemühen sich um eine Waffenruhe, wie die UN am Sonntag mitteilten.

Militärpräsenz

Angesichts einer allmählichen Stabilisierung Malis seit den Wahlen Ende 2013 hatte Frankreich erst kürzlich seine Militärpräsenz von 4500 auf 2300 Soldaten reduziert. Die Friedensverhandlungen zwischen Regierung und Rebellen sind aber bisher mehrfach verschoben worden.

Vor der militärischen Intervention Frankreichs Anfang vergangenen Jahres drohte das Land im Chaos zu versinken. 2012 hatten Islamisten um die Gruppe Ansar Dine gemeinsam mit Tuareg-Rebellen den Norden des Landes besetzt und eine Anspaltung betrieben.

Die Islamisten, denen Verbindungen zu Al-Kaida im islamischen Maghreb nachgesagt werden, streben einen fundamentalistischen Gottesstaat an. Ihrem Terrorregime fielen viele Menschen zum Opfer. Im besetzten Timbuktu wurden mehrere Jahrhunderte alte Heiligtümer zerstört. Schließlich konnten Französische und afrikanische Truppen die Extremisten weitgehend aus der Region vertreiben. Vereinzelt kommt es aber weiterhin zu Gefechten und Anschlägen auf Sicherheitskräfte.