300 Angestellte protestieren

300 Angestellte protestieren
(Alain Rischard/editpress)

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Der Pflegedienst Hëllef Doheem will 90 Arbeitsplätze abbauen und Einrichtungen schließen. Angestellte wollen sich mit Hilfe der Gewerkschaftem mit allen Mitteln dagegen wehren.

Die Ankündigung eines Sozialplans beim Pflegedienst „Hëllef Doheem“ sorgt jetzt für Gegenwehr von Seiten der Belegschaft. Während einer gemeinsamen Protestkundgebung von OGBL und LCGB, die am Donnerstagabend im überfüllten Festsaal der Escher „Maison du Peuple“ stattfand, machten die Sprecherinnen Nora Back (OGBL), Nathalie Becker (Präsidentin der Personaldelegation) und Céline Conter (LCGB) deutlich, dass die Belegschaft sich mit allen Mitteln gegen die geplanten Entlassungen wehren wird und nicht bereit ist über den einseitig verkündeten Sozialplan zu verhandeln.

Ehe am Freitag die Gespräche fortgesetzt werden, setzte die Belegschaft, die aus allen Gegenden des Landes den Weg nach Esch auf sich nahm, ein starkes Zeichen der Solidarität. „Es werde keine Entlassungen im öffentlichen Pflegedienst geben,“ so Nora Back. Eine weitere Kundgebung gegen die Pläne von „Hëllef Doheem“ werde bereits am kommenden Donnerstag starten; diesmal mit einer Kundgebung auf der Straße, vor dem Sitz des Pflegedienstes in Belair.

Unklarheiten

Eine einmalige Provokation sei die öffentliche Vorstellung des Sozialplans (Link) gewesen. Gegen den Kahlschlag, dessen Ursachen immer noch nicht klar seien („Hëllef Doheem“ hat 12 Millionen Reserven), wollen beide Gewerkschaften vorgehen.

Neben den finanziellen Unklarheiten, sei es skandalös, dass die Direktion zur Zeit immer noch Einstellungsgespräche führe, während sie Personalabbau betreiben wolle. Immerhin, so die Präsidentin der Delegation, zähle die Belegschaft 150 natürliche Abgänge pro Jahr; es sei unverständlich weshalb nun Mitarbeiter entlassen werden sollten.

Kritik

Auch der Sozialminister Romain Schneider (LSAP) wurde in die Verantwortung genommen, besonders von der Belegschaft des Wiltzer Foyers, der laut den Plänen der Direktion geschlossen werden soll. „Wie es denn mit dem starken Stück Ösling sei,“ fragten die Pfleger aus dem Norden den Sozialminister auf Transparenten.

Eines scheint am Anfang der Aktionen klar: Der Konflikt wird sich ausbreiten, sollte der Pflegdienst nicht einlenken.

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