Mittwoch29. Oktober 2025

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239 Tote nach Erdbeben in der Türkei

239 Tote nach Erdbeben in der Türkei
(dpa)

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Einen Tag nach dem schweren Erdbeben im Osten der Türkei hat die Regierung die Suche nach Toten und Überlebenden in den Trümmern eingestürzter Häuser verstärkt. Bisher sind 239 Todesopfer geborgen.

In das Krisengebiet in der Provinz Van wurden nach Regierungsangaben mehr als 1200 Helfer geschickt. Nach dem Erdbeben im Osten der Türkei ist die Zahl der Toten am Montag auf 239 gestiegen. Mehr als 1140 Menschen seien verletzt, berichteten türkische Fernsehsender unter Berufung auf Behörden. Der Krisenstab der Regierung erklärte, in dem Erdbebengebiet seien insgesamt 970 Gebäude zerstört worden.

Am Montag setzten Rettungs-Teams Bagger und Kräne ein, um eingestürzte Betonbauten abzutragen. In der Nacht hatten Helfer berichtet, aus mehreren Gebäuden seien Hilferufe Verschütteter gehört worden. Bis in den Morgen gab es mehr als 20 stärkere Nachbeben in der Region, wie das Deutsche Geoforschungszentrum Potsdam berichtete.

In das Krisengebiet in der Provinz Van wurden nach türkischen Regierungsangaben mehr als 1200 Helfer geschickt. Auch Einheiten der Armee sind im Einsatz. In Ercis, der am stärksten betroffenen Stadt, seien zwei provisorische Krankenhäuser aus Zelten errichtet worden.

Bergung der Opfer läuft

Anwohner gruben am Sonntag mit Schaufeln und Händen nach Überlebenden. Der Krisenstab der Regierung erklärte, aus dem ganzen Land würden 500 Rettungshelfer und Notärzte in die Provinz Van geflogen. TV-Sender zeigten Bilder von Menschen, die in Panik auf die Straßen gerannt waren. Auf Bildern von Überwachungskameras waren Bürogebäude zu sehen, in denen Möbel übereinander stürzten. Es gab mehrere Nachbeben. Für die Nacht zum Montag wurden Minustemperaturen erwartet.

Die Türkei wird immer wieder von heftigen Erdbeben heimgesucht. In der Provinz Van gab es 1976 ein Erdbeben mit fast 4000 Toten. Das Land lebt in ständiger Angst vor neuen Erdstößen durch die Reibung tektonischer Platten in der Erdkruste. Rund 92 Prozent des Landes liegen auf Erdbebengürteln. Etwa 95 Prozent der Türken leben auf unsicherem Grund, auf dem auch 98 Prozent der Industrieanlagen sowie die wichtigsten Staudämme und Kraftwerke stehen.

Das Erdbeben war auch im Nachbarland Armenien spürbar. In der Hauptstadt Eriwan seien tausende Menschen aus Angst vor einstürzenden Häusern ins Freie geflüchtet, berichteten örtliche Medien. Aserbaidschan und Bulgarien schickten Hilfe in die Türkei, obwohl Ankara erklärt hatte, mit der Lage selbst fertig zu werden. Die Regierung akzeptierte aber die Hilfsangebote, weil sie am bereits am Vortag schon auf den Weg gebracht worden waren.