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200 für eine menschliche Flüchtlingspolitik

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An der Demonstration am Montag auf Kirchberg für eine menschenwürdige Flüchtlingspolitik nahmen etwa 200 Personen teil. Sie forderten eine legale Einwanderung.

Privatpersonen hatten um 18.00 Uhr am Montag zu einer großen Demonstration auf der place de l’Europe auf Kirchberg in der Hauptstadt Luxemburg aufgerufen, um sich für menschliche Lösungen in der Flüchtlingsfrage stark zu machen. Ihnen angeschlossen haben sich sämtliche Jugendorganisationen der Luxemburger Parteien sowie aus nicht weniger als 34 Ländern. Etwa 200 Personen nahmen an der Kundgebung teil.

In seiner Rede sagte einer der Initiatoren der Demo Serge Kollwelter, dass die Flüchtlinge ihr Heimatland wegen des Krieges verlassen würden. Oft seien sie Monate, ja Jahre unterwegs ehe sie an der Außengrenze der EU ankommen. Einige gingen auf ihrer Flucht sogar arbeiten, nur um das Geld dem nächsten Schleuser in die Hand zu drücken, erboste sich der Redner. Er erinnerte daran, dass die EU 11 Milliarden für den Grenzschutz ausgibt. Dagegen stünden aber geschätzte 16 Milliarden an Einnahmen für die Schleuserbanden.

„Legale Einwanderung bitte“

Die Organisatoren der Demonstration fordern eine legale Immigration und begrüßen es, dass EU-Kommissionchef Jean-Claude Juncker ebenfalls über diesen Schritt nachdenkt. Das soll aber nicht heißen, dass die europäischen Tore weit aufstehen sollen. Es gehe lediglich darum einen gesetzlichen Kader für die Einwanderung zu schaffen, so Kollwelter.

Des Weiteren wurde am Montagabend die Organisation eines Runden Tisches über die Flüchtlingsproblematik gefordert. Die Zivilgesellschaft, die Politik, die Wirtschaft… alle sollen daran teilnehmen. Dort soll die Lage genau analysiert werden und Lösungen erarbeitet werden. Er soll dazu dienen einen „starken Lead“ in der Flüchtlingsfrage auf die Beine zu stellen.

Kritik an der EU

Kollwelter kritisierte auch, dass die EU subventionierte Waren nach Afrika verkauft, auf der anderen Seite aber Zölle auf den Import der afrikanischen Waren nach Europa erhebt. Auf diese Weise seien die Preise der europäischen Produkte in Afrika immer wettbewerbsfähiger. Erstaunlich sei auch, dass die Balkan-Länder auf die Liste der sogenannten „sichern Länder“ aufgenommen werden sollen. „Das einzige, was da sicher ist, ist die Korruption“, ereiferte sich der Redner.

Schließlich warnte Kollwelter vor Kollateralschäden beim Kampf gegen die Schleuser. Es könne nämlich passieren, dass aus Versehen ein „unschuldiges“ Schiff versenkt wird.

Bei der Demo sang Guy Schons das Lied von „Théiwesbur“. 1897 hat die Stadt Luxemburg vor, die „Sichegaass“ im Pfaffenthal zu sanieren. Mit Ausnahme des „Théiwesbuer“ wurden bis Ende der 1920er des letzten Jahrhunderts alle Häuser der Straße abgerissen. Die Einwohner der Gebäude wurden auf die Straße gesetzt hatten kein zuhause mehr und wohnten fortan in Wohnwagen. Mit seinem Lied protestierte Fritz Weimerskirch damals gegen die Sanierungspolitik der Stadt.

Video:

Privatpersonen haben zu einer Demo unter dem Motto #solidaritynow auf der Place de l’Europe aufgerufen, um sich für menschliche Lösungen in der Flüchtlingsfrage stark zu machen. Bericht & Fotos http://bit.ly/1Ld1gsy

Posted by Tageblatt on Montag, 14. September 2015

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