Mittwoch19. November 2025

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1984 im Gefängnis

1984 im Gefängnis
(Arno Burgi)

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Wie Justizminister Felix Braz in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage erklärt, ist Video-Überwachung im Gefängnis nichts Ungewöhnliches.

Werden die Gefangenen in Schrassig videoüberwacht? Eine berechtigte Frage des Abgeordneten Alex Bodry nach den Unruhen in der letzten Woche. Felix Braz, Justizminister, erklärt, dass es nicht ungewöhnlich ist. Die Fälle vermehren sich auch eher als sie weniger werden. Gab es im letzten Jahr 144 Überwachungen, sind es bis zum August in diesem Jahr schon 203 gewesen.

Laut Minister werde die Methode nur angewandt um die Gefangenen selbst zu beschützen. Dies könnte zum Beispiel der Fall bei einer Selbstmordgefahr oder einem Hungerstreik sein. Auch werde die Entscheidung zu einer Video-Überwachung fast immer von einem Arzt getroffen, so die Aussage.

Wie das Buch

Die Überwachungen würden sich auch nur über sehr kurze Zeit erstrecken. Meistens werden die Gefangenen nur ein paar Tage lang gefilmt. Es sei allerdings auch einmal vorgekommen, dass eine Gefangene 106 Tage lang überwacht wurde. Diese habe sich allerdings regelmäßig selbst verletzt und musste von einem Psychiater begleitet werden.

Seit 2009 ist die Überwachung durch interne Vorschriften geregelt. Die Praxis sei allerdings nicht neu: „Es soll sie seit 1984 gegeben haben“, erklärt der Minister. In dem Jahr wurde das Gefängnis in Schrassig eröffnet. In dem Jahr ist auch George Orwells gleichnamiger Bestseller über Überwachung angesiedelt.