Überraschungen vermeiden

Überraschungen vermeiden
(Didier Sylvestre)

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Neues Viertel „Neischmelz“

Rund zehn Jahre hat es gedauert, bis die Pläne zum Bau eines neuen Stadtviertels auf der Düdelinger Industriebrache konkret werden konnten. Nachdem 2007 bereits ein urbanistisches Konzept vorlag, wurde das Projekt „Neischmelz“ erst am gestrigen Mittwoch der Öffentlichkeit vorgestellt.

Luc Laboulle llaboulle@tageblatt.lu

Der Grund für diese Verzögerungen waren, wie so oft im Luxemburger Süden, die Verhandlungen zwischen Staat und ArcelorMittal über den Preis des Grundstücks und die damit verbundenen Sanierungskosten der mit Schadstoffen belasteten Industriebrache. Der Staat beruft sich dabei auf das Prinzip des „pollueur-payeur“, während der Stahlkonzern natürlich keinen Verlust machen möchte.

Der in Düdelingen vereinbarte Deal sieht nun so aus, dass die Regierung das Gelände für einen symbolischen Euro erworben hat, dafür aber die auf rund 20 Millionen Euro geschätzten Sanierungskosten übernimmt.

Dass solche Abmachungen leicht ins Auge gehen können, hat sich auf Belval gezeigt. Beim Bau des Tunnels der Liaison Micheville stieß man vor über sechs Jahren auf mehrere hunderttausend Kubikmeter Hochofenschlamm. Die „Reinigung“ dieses Schlamms erzeugte Mehrkosten im zweistelligen Millionenbereich.

Damit solche Überraschungen künftig ausbleiben, sollte der Staat nicht nur die Bebauung, sondern auch die Sanierung der Düdelinger Brache sorgfältig planen.