Teilen im weitesten Sinne

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(Jens Kalaene)

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Sharing Economy.

Unternehmen wie Airbnb und Uber werden nicht selten unter dem Begriff „Sharing Economy“ zusammengefasst. Dabei geht es hier gar nicht ums Teilen, sondern darum, Geld zu verdienen. Wer sich auf der Seite von Airbnb umschaut, findet dort Anzeigen für Wohnungen und einen Übernachtungspreis. Von Teilen keine Spur. Auch beim Fahrtendienst Uber muss der Nutzer einen Preis bezahlen.

Yves Greis ygreis@tageblatt.lu

Der Anbieter wird damit zum Gewerbetreibenden und der Nutzer zum Kunden. Die Marktwirtschaft erschließt sich mit diesen Diensten einerseits neue Ressourcen (Privatwohnungen, ungenutzte Arbeitskraft) und erweitert andererseits bestehende Märkte um neue Absatzkanäle (gewerbliche Anbieter auf Airbnb).

Vor allem die Eingliederung des Privaten – etwa der eigenen Wohnung – in marktwirtschaftliche Prozesse sollten sich die Betroffenen gut überlegen.

Dabei gibt es sie: Menschen, die andere Menschen umsonst bei sich übernachten lassen. Menschen, die Essen abgeben, das sie nicht mehr brauchen. Menschen, die Computerprogramme schreiben und sie umsonst zur Verfügung stellen und ausgelesene Bücher in Umsonst-Läden abgeben. Menschen, die sich gegenseitig gratis Sprachen beibringen. Und es gibt die Plattformen, auf denen all dies geteilt werden kann. Hier entsteht ein Mehrwert, der wichtiger ist als der schnelle Euro.