LeserbriefWie die Taliban die Hälfte Afghanistans ausschließen – und das Mittelalter im 21. Jahrhundert überlebt

Leserbrief / Wie die Taliban die Hälfte Afghanistans ausschließen – und das Mittelalter im 21. Jahrhundert überlebt
(Symbolfoto Leserbrief) Foto: Pixabay

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Wie das Mittelalter im 21. Jahrhundert überlebt

Im August 2021 zog sich das mächtigste Land der Welt überstürzt aus Afghanistan zurück und überließ die Regierungsgewalt über 40 Millionen Einwohner (nach Weltbank) einer Horde ungebildeter Gewaltmenschen. Alles, was damals zwischen den USA und den Taliban ausgehandelt wurde, ist inzwischen „blowin’ in the wind“ – wie immer, wenn man auf das Wort von Gewaltregimen zählt (siehe China und Hongkong, siehe Russland und die Krim).

Dass die Beteiligung der Frauen am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben den allgemeinen Lebensstandard steigert, ist in den westlichen Demokratien längst anerkannt. Deshalb bedeuten die jüngsten frauenfeindlichen Maßnahmen in Afghanistan eine Rückkehr in eine finstere Vergangenheit, geprägt von Korruption, Gewalt und Hungersnot.

Die westliche Welt kümmert das wenig. Nein, nicht immer. Sie handelt auch manchmal, wie die USA es vor einigen Monaten taten, als sie von einem europäischen Stützpunkt aus mit einem ferngelenkten Geschoss einen islamistischen Führer beim abendlichen Luftschnappen auf dem Balkon seines Hauses in Kabul auslöschten, auf den Meter genau. Gewiss, der Einsatz von ferngelenkten Raketen ist keine ritterliche Heldentat. Deshalb bestaunt der Laie nur die technische Leistung.

Nun fragt sich derselbe Laie, weshalb nicht öfters solche Mittel zum Einsatz kommen, und sei es auch nur, um die Selbstherrlichkeit der Taliban etwas zu erschüttern? Und er fragt weiter, wieso es nicht möglich sein sollte, in diesem riesigen Land eine Widerstandsbewegung der oppositionellen Kräfte (die es zweifellos gibt) mithilfe westlicher Unterstützung aufzubauen, vergleichbar mit der französischen Résistance im besetzten Frankreich?

Für die Ukraine ist die westliche Unterstützung fast grenzenlos. Noch so einen Stellvertreterkrieg kann man sich scheinbar nicht leisten.

JJ
6. Januar 2023 - 11.37

So ist es wohl. In diesem Fall hört man nichts von den Pazifisten die auf Diplomatie und Verhandlungen setzen. Die Feder ist stärker als das Schwert! Wirklich? Die Russen haben sich aus dem Staub gemacht und nun die Amis mit Verbündeten. Mit Fanatikern wie ISS oder Taliban ist nicht zu verhandeln.Schon gar nicht wenn man sie mit Waffen beliefert. Nun schauen wir zu wie Mädchen in Schulen verbrannt werden weil ein Talibanführer es so entschieden hat. Diplomatie und Verhandlungen.Fürwahr eine ritterliche Heldentat.