LeserforumVëlosummer 2023 vs. Nachhaltigkeit

Leserforum / Vëlosummer 2023 vs. Nachhaltigkeit
 Foto: Guido Romaschewsky

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Der beliebte und erfolgreiche Vëlosummer ist wieder da, die Version 2023 angekündigt, mit Neuerungen und Verbesserungen gegenüber den Vorjahren, davon 114 km Strecke exklusiv den Radfahrern, Anrainern und dem öffentlichen Transport vorbehalten. Seit der Reform des RGTR mit einem für uns (persönlich) deutlich verbessertem Angebot sind wir regelmäßige Nutzer dieses Transportmittels und unser Sohn – nachhaltiger Führerscheinverweigerer – braucht seitdem nicht mehr den langwierigen Weg über Luxemburg-Stadt und anschließend per Bahn (oder Ersatzverkehr) nach Wiltz zu seinem Arbeitsplatz anzutreten. Ich möchte hier einige kritische Anmerkungen am Beispiel der Äischdall-Tour am 12. und 13. August vorbringen. Wie im Vorjahr ist die Strecke zwischen Eischen und Bour (CR105) auch für den öffentlichen Transport gesperrt. Laut mobiliteit.lu sind nicht weniger als sieben Buslinien davon betroffen, wovon vier komplett gestrichen sind.

Unser Sohn muss sonntags um 11.00 Uhr in Wiltz an seinem Arbeitsplatz sein, und das gelingt normalerweise ganz gut per Bus: Abfahrt Koerich um 9.00 Uhr, Ankunft 10.39 Uhr in Wiltz/Lann, dann noch fünf Minuten Gehweg zum Arbeitsplatz (nur einmal umsteigen in Redingen/Attert). Am 13. August hieß es jedoch in Koerich ab 7.54 Uhr, Ankunft Wiltz Bahnhof um 10.18 Uhr (Bus nach Kleinbettingen, Bahn nach Luxemburg/Kautenbach/Wiltz – dreimal umsteigen!), plus 12 Minuten Gehweg zum Arbeitsplatz. Aller Nachhaltigkeit zum Trotz werde ich den Sohn wohl am 13. August mit dem Auto fahren, in Koerich ab 10.00 Uhr über Arlon, Ankunft Wiltz 11.00 Uhr und wieder nach Hause, am Nachmittag nach Ende der Schicht um 16.00 Uhr wieder abholen, heißt für mich an dem Tag insgesamt 240 km Strecke – vier Stunden Fahrzeit – 16 Liter Spritverbrauch!

Die Planänderungen seitens der Verantwortlichen des RGTR geben zusätzlich einige Rätsel auf:

– Linie 822 Stäreplaz-Tuntange wird angegeben auf mobiliteit.lu mit Terminus in Koerich statt Tüntingen. Diese Linie verkehrt aber eh nicht an Wochenenden und Feiertagen, also warum Umplanung?

– Linie 823 (Stäreplaz-Tuntange) welche 7/7 verkehrt, wurde komplett gestrichen!

– Linie 904 (Stäreplaz-Rédange/Lycée) Terminus Koerich, die Strecke zwischen Koerich und Redingen wird nicht befahren. Warum nicht über Steinfort nach Hobscheid umleiten, denn Linie 832 über CR106 durch Hobscheid-Zentrum scheint ja auch nicht beeinflusst?

– Linie 911 (Mertzig-Stäreplaz) wird wegen des Brückenneubaus auf der N12 zwischen Bour und Dondelange und Vollsperrung in diesem Bereich (voraussichtlich bis 16. September 2023) seit Monaten umgeleitet zwischen Bour und Kopstal via CR105/CR104/CR103 über Nospelt/Kehlen. Auf mobiliteit.lu sucht man vergebens nach Infos über den Streckenverlauf gelegentlich der Äischdall-Tour. Ähnliches gilt für die Linie 902.

Für mich sieht Nachhaltigkeit anders aus, wenn man neben den Einschränkungen im öffentlichen Transport während des gesamten Vëlosummer noch bedenkt, dass Tausende sich mit dem Auto aus dem ganzen Land hin zu den Strecken bewegen, um die Fahrradtouren zu absolvieren. Warum nicht die beiden ganzjährig als nachhaltig angepriesenen Beförderungsmittel besonders an den Vëlosummer-Wochenenden sinnvoll kombinieren?

Bloen Hary
8. August 2023 - 10.24

Da wielt nach eng Kéier déi léif Gréng. Da bezuel der méi Autosteier an dier därft manner Strosse benotzen, méi a vill mam Velo fueren an den oneffizienten Ö.T. benotzen.