Die Hälfte der Luxemburger sei finanziell ungebildet und wisse nicht, mit Geld umzugehen, heißt es in einer rezenten internationalen Studie. Immerhin belegen wir mit diesem Bildungsnotstand den 5. Rang von 39 untersuchten Staaten. Welchen Bildungsnotstand müssen die Bürger im 39. Staat aufweisen? Dann müssen wir diesen armen Menschen aber schleunigst unser Finanzgenie Frieden als Entwicklungshelfer schicken. Jetzt begreift man auch, weshalb Frieden bei den letzten Parlamentswahlen so gut abgeschnitten hat. Die finanziell Ungebildeten unter uns haben in ihrer Not diesen Strohhalm ergriffen. Diesen Verzweifelten wird bald aufgehen, was Geld ist und wie viel davon Frieden ihnen noch lässt, um es zum Fenster hinauswerfen zu können.
Grundsätzlich gilt in dieser Problematik der alte Churchill-Kalauer: „Man sollte nur den Statistiken Glauben schenken, die man selber gefälscht hat.“
Übrigens, die obengenannte Studie verwechselt zwei verschiedene Begriffe: finanzielle Bildung und mit Geld umgehen können. Wir Luxemburger besitzen beides. Deshalb haben wir einen ungemein stabilen Sozialstaat geschaffen, einen Staat, in dem wir das Kreditwesen klug genutzt haben, um Immobilienwerte anzuschaffen, und mit Geld so gut umgehen konnten und können, um diese Werte zu finanzieren. Von unserem Land ist noch nie eine Finanzkrise ausgegangen.
Wir sind finanziell so dumm, dass wir, ganz ohne Öl- und Gasvorkommen, ohne Goldminen, ohne Uranabbau und ohne Seltene Erden, eines der reichsten Gemeinwesen auf dieser Welt geworden sind, gerade weil wir beim großen Geld den Überblick behalten. Nur das kleine Geld in den Bechern der Bettler schafft uns ernsthafte Probleme.
Verfrühte Tiigung, in Luxemburg kein Problem. In Deutschland ein Betteln bei der Bank