LeserforumKlagen auf hohem Niveau

Leserforum / Klagen auf hohem Niveau
 Foto: Editpress/Julien Garroy

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Ich bin im Laufe meines Lebens x-mal operiert worden, unter anderem im CHdN und im INCCI. Die Termine wurden jedes Mal in Abhängigkeit der Dringlichkeit vergeben. Mitte August bemühte ich mich um einen Termin bei einem Augenarzt in der „Nordstad“ wegen des Verdachts auf „groe Star“. Ende August bekam ich den Termin, am 4. September wurde ich im CHdN in Wiltz operiert. Schneller und professioneller geht’s nimmer. In der kürzlich veröffentlichten Studie „Global Retirement Index“ landet Luxemburg neben der Schweiz und Norwegen in den drei untersuchten Kategorien „Gesundheit“, „Lebensqualität“ sowie „materieller Wohlstand“ als eines der einzigen Länder in allen Kategorien unter den besten zehn. So schlecht scheint es also nicht zu sein. Im Journal vom 14. September ging RTL auf die Zusammenarbeit des CHL mit den Betreibern eines Secondhand-IRM auf dem „Potaschbierg“ ein. Die interviewten Ärzte beider Seiten zogen eine positive Bilanz, auch wenn einer meinte, es gebe noch Luft nach oben. Wo gibt es dies nicht? 

In einer Sendung kurz davor sprach der Virologe und Kandidat der DP noch von einem Diktat, Entmündigung und Bevormundung seitens des CHL, dies sei ein „No-Go“ für die DP. Angesichts der Aussage der direkt Betroffenen kann es sich nur um eine unreflektierte, vom Wahltermin beeinflusste Aussage des DP-Kandidaten handeln. Die CSV/DP Befürworter von „tout partout“ schweren (sic) Apparaten sollen mir erklären, was das Interesse von Herrn Becca und Co. ist, IRM-Untersuchungen aufgrund der Konvention mit der CNS vorzunehmen, welche keine „location d’appareils“ vorsieht. Die CSV/DP-Befürworter einer Liberalisierung meinen in der Tat, dass die Annahme, in diesen Praxen würden dann nur noch Patienten angenommen, die die Diagnoseleistung oder einen Teil davon aus eigener Tasche bezahlen, falsch ist. 

Diese Ärzte unterlägen auch derselben Nomenklatura der CNS und sie könnten deshalb auch keine Fantasiepreise in die eigene Tasche stecken. Dies scheint mir mehr als blauäugig zu sein. Wie will der gewinnorientiert denkende Herr Becca nicht nur die Abschreibungskosten seines IRM erstattet bekommen, sondern auch ein dickes Plus als Gewinnmarge? Deshalb die Frage: Was wird langfristig für die CNS-Versicherten (Patient = Beitragszahler) billiger? Ein auf Kosten der CNS (= Versicherten) angeschaffter IRM oder ein von Herrn Becca finanzierter IRM mit entsprechender Gewinnmarge? Das deutsche Beispiel spricht Bände. Dies sind beispielhaft die Honorare, die der deutsche Arzt bei einer MRT (= IRM)-Leistung verlangt, Privatversicherung und gesetzliche Versicherung. Kopf 255 Euro – 460 Euro, 125 Euro; Knie 140 Euro – 350 Euro 125 Euro; Schulter 140 Euro – 350 Euro 125 Euro.

Warum bekommen Luxemburger in Deutschland einen früheren Termin für ein IRM als der deutsche Kassenpatient? Nun, die Antwort liegt auf der Hand. Selbst wenn der deutsche Arzt seine Leistung nur gemäß CNS-Nomenklatura abrechnet, bekommt er immerhin noch 50 Prozent mehr, als er dem deutschen Kassenpatienten abrechnen kann. Dass der Luxemburger stante pede einen Termin in Deutschland bekommt und der deutsche Kassenpatient deswegen (noch) länger warten muss, kümmert niemanden. Es wird auch die Zeit kommen, in der die Luxemburger die französischen, deutschen und belgischen Grenzarbeiter kritisieren, weil sie sich hier um einen Termin für ein IRM bemühen (weil es in ihrem Land zu lange Wartefristen gibt) und die Luxemburger auch deshalb (noch) länger warten müssen.  

Wer sich unbedingt deutsche Verhältnisse wünscht, muss dann auch entsprechend als Privatpatient zahlen.   Hier der Auszug eines Vergleich-Portals. Mit dem Check24-Vergleich können Sie bei den Beiträgen bis zu 68 Prozent oder 7.800 Euro sparen – bei gleichwertigem Versicherungsschutz. So zahlt ein 27-jähriger Freiberufler für den teuersten Tarif mit maximal 1.000 Euro Selbstbeteiligung, Komfort-Zahnleistungen und 2-Bett-Zimmer 11.462,76 Euro im Jahr. Der günstigste Tarif kostet dagegen nur 3.632,04 Euro – eine Ersparnis von 7.830,72 Euro jährlich. Etienne Schneider, der Vorgänger von Frau Lenert, hatte bereits 2019 erkannt. Es ist ein sehr spannender Bereich, obwohl ich nicht gedacht hätte, dass es hier mindestens genauso oft ums Geld geht, wie ich das bisher aus dem Wirtschaftsministerium gewohnt war. Dem ist nichts hinzuzufügen.  

Grober J-P.
27. September 2023 - 10.25

"Klagen auf hohem Niveau." Kann nicht klagen, Termine beim IRM oder Echodoppler oder RX immer relativ kurzfristig erhalten. Bin nur genervt über die "ordonnace de transfert" wenn man zum Spezialisten muss!