Traum oder Wahn von Rojava?

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Autonome Region der Kurden

Friedensgespräche werden im Vorfeld und auch während ihres Ablaufs stets von Komplikationen begleitet: Abgesehen davon, dass sich die Konfliktparteien während des Prozesses zu schwächen versuchen, treten immer wieder neue, überraschende Momente in Erscheinung. Dies war gestern wieder einmal im Syrien-Krieg der Fall.
Die Kurden im Norden Syriens haben die autonome Region Rojava ausgerufen. Ähnlich wie im Irak haben sich die Kurden hier über die Jahre ihre eigene Einflusssphäre und somit auch ihr kleines Reich errichtet. Allerdings ist die Lage in Syrien nicht mit jener im Irak zu vergleichen. Die Autonome Region Kurdistan im Irak pflegt hervorragende Beziehungen zur Türkei – was nicht zuletzt an ihrem geschickten und erfahrenen Staatsoberhaupt Masud Barzani liegt. In Nordsyrien zeigt sich ein anderes Bild. Die Türkei und die politischen sowie militärischen Organe der Kurden liefern sich heftige Auseinandersetzungen. Obschon die Türkei mehrheitlich mit ihrer repressiven Politik im Fehler liegt, zeigt ein Blick auf die Vision von Rojava ein ähnlich weltfremdes Bild: Würden die Kurden tatsächlich den gesamten Norden Syriens an sich reißen beziehungsweise dort herrschen, käme es nie zu einer Befriedung des Landes. Die ethnisch durchmischten Gebiete sind nicht nur von Kurden, sondern mehrheitlich von Arabern bewohnt. Weitere Spannungen sind vorprogrammiert.