Nicht immer nur die Politiker

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(Erings)

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Verbraucher in der Verantwortung

Die Landwirtschaft befindet sich in einer Schieflage: Am Samstag haben 22 Organisationen in Luxemburg für eine neue Ausrichtung der Agrarpolitik demonstriert und seit Monaten haben Bauern europaweit angesichts der niedrigen Milch- und Fleischpreise teils mit existenziellen Nöten zu kämpfen. Diese Schieflage wird oftmals einer verfehlten europäischen bzw. nationalen Politik zugeschrieben. Dabei darf die Verantwortung eines Akteurs nicht vergessen werden: die des Verbrauchers.

dvalvasori@tageblatt.lu

Wer bereit ist, mehrere hundert Euro für ein Handy auszugeben, der sollte auch bereit sein, einen adäquaten Preis für Lebensmittel zu zahlen. Nur so haben nachhaltig produzierte Lebensmittel eine Chance gegen die Massenproduktion.
Wer allerdings weiterhin zum 99-Cent-Steak greift, trägt einen erheblichen Teil zur Vernichtung von kleinbäuerlichen Existenzen bei und hat sein Mitspracherecht, wenn es um nachhaltige Landwirtschaft und Tierhaltung geht, verloren.

Der Verbraucher muss verstehen, dass eine nachhaltige Produktion mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln zu Recht ihren Preis hat, wahrscheinlich mehr noch als ein 900-Euro-Handy. Es sind demnach nicht immer nur die Politiker schuld. Als Verbraucher hat man auch Entscheidungen zu verantworten und im Bereich der Landwirtschaft beginnen die spätestens an der Supermarktkasse.