Der plötzliche Tod von Hollywoodstar Robin Williams hat Hollywood erschüttert und bei Kollegen und Fans in aller Welt Bestürzung und Ratlosigkeit hinterlassen. Der Oscar-Preisträger und Star aus Filmen wie „Mrs. Doubtfire“, „Club der toten Dichter“, „Good Morning, Vietnam“ und „Good Will Hunting“ wurde am Montag (Ortszeit) leblos in seinem Haus in Tiburon bei San Francisco gefunden. Die Polizei bestätigte am Dienstagabend, dass sich der Schauspieler mit seinem Gürtel erhängt hat. Williams, der zu den herausragendsten Schauspielern seiner Generation zählte, wurde 63 Jahre alt.
„Er war Soldat, Arzt, Genie, Kindermädchen, Präsident, Professor, ein lärmender Peter Pan und alles dazwischen“, würdigte US-Präsident Barack Obama ihn. „Er brachte uns zum Lachen. Er brachte uns zum Weinen.“
Obduktion
Die genaue Todesursache sollte am Dienstag per Obduktion geklärt werden. Für den Abend (20 Uhr MESZ) hatte die Polizei eine Pressekonferenz angekündigt. Williams litt seiner Sprecherin zufolge schon seit längerem unter schweren Depressionen, war lange alkoholsüchtig gewesen und hatte früher auch Rauschgift genommen. Nach seinem plötzlichen Erfolg als Fernsehkomiker Ende der 70er Jahre hatte er nach eigenen Angaben viel Kokain und Alkohol konsumiert. 2006 war er nach langer Abstinenz rückfällig geworden. Der Schauspieler legte eine Drehpause ein und ging erneut in Behandlung. Erst Anfang Juli hatte er sich noch einmal in eine Therapie begeben, „für den Feinschliff“, wie er es selbst nannte.
„Heute Morgen habe ich meinen Ehemann und meinen besten Freund verloren und die Welt einen ihrer beliebtesten Schauspieler und liebenswürdigsten Menschen“, schrieb Williams Ehefrau Susan Schneider in einer Erklärung. „Mein Herz ist völlig gebrochen.“ Sie hoffe, dass in den Erinnerungen nicht sein Tod, sondern „die unzähligen Momente des Spaßes und des Lachens, das er Millionen gab“, vorherrschen werden. Williams war mit der Grafikdesignerin Schneider seit Oktober 2011 verheiratet. Es war die dritte Ehe des dreifachen Vaters.
Trauerbekundungen
Hollywood reagierte mit unzähligen Trauerbekundungen. „Er war ein Freund und ich kann es nicht fassen, dass er von uns gegangen ist“, sagte Star-Regisseur Steven Spielberg (67). Er hatte Williams 1991 für den Film „Hook“ vor die Kamera geholt. Der Komödiant Steve Martin (68) würdigte Williams per Kurznachrichtendienst Twitter als „Mensch, großartiges Talent, Schauspielkollege und eine aufrichtige Seele“. „Robin Williams hat die Welt ein kleines bisschen besser gemacht“, schrieb Steve Carell (51) bei Twitter. Auf der Sternenplakette des Stars auf Hollywoods „Walk auf Fame“ legten Fans Blumen und Briefe nieder.
Das Fernsehen hatte Williams bekanntgemacht, das Kino machte ihn zu einem der beliebtesten Stars weltweit. Als Kindermädchen „Mrs. Doubtfire“ brachte er Millionen zum Lachen, im „Club der toten Dichter“ ebenso viele zum Nachdenken. Und manchmal, etwa in „Good Morning, Vietnam“, gelang ihm beides gleichzeitig. Für seine Rolle als einfühlsamer Psychotherapeut in „Good Will Hunting“ hatte er 1998 den Oscar bekommen. Zuletzt war er in den Filmen „Der Butler“ (2013) und „The Big Wedding“ (2012) im Kino zu sehen. Für die Comedy-Fortsetzung „Nachts im Museum 3- Das Geheimnisvolle Grabmal“, die im Dezember in die Kinos kommen soll, stand er noch bis vor kurzem vor der Kamera. Auch über eine Fortsetzung von „Mrs. Doubtfire“ war immer wieder gesprochen worden.
Sein letztes TV-Projekt war die Fernsehserie „The Crazy Ones“ von David E. Kelley („Ally McBeal“) an der Seite von Sarah Michelle Gellar. Im Mai wurde sie in den USA allerdings nach nur einer Staffel abgesetzt.
De Maart













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