Von wegen altmodisch

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Tablet, Kindle und andere elektronische Geräte haben dem Buch seine Attraktivität nicht genommen, selbst wenn sich beide Formen des Lesevergnügens mittlerweile weitgehend ergänzen.

Als Beweis für die weitere Beliebtheit des gedruckten Buches kann das Programm des „Welttages des Buches“ gelten, der dieses Jahr hierzulande gleich an vier Tagen gefeiert wird.

An einem 23. April 1616 starb der englische Dramatiker und Lyriker William Shakespeare. Am gleichen Tag schied auch der spanische Nationaldichter Miguel Cervantes aus dem Leben. Aus diesem Grund hat die Unesco vor genau 19 Jahren den 23. April zum Welttag des Buches erklärt. An diesem Tag wird die Luxemburger Eisenbahngesellschaft CFL im Rahmen ihrer jährlichen Aktion ein „Buch am Zuch“ verteilen. Sie ist somit Partnerin des luxemburgischen Programms zum Welttag des Buches, das sich hierzulande über nicht weniger als vier Tage erstrecken wird.

„Wir brauchen das Buch mehr denn je“

2007 haben sich die Vereinigung der Buchhändler, das Erziehungsministerium, das Kulturministerium, die Nationalbibliothek, das Nationalarchiv und das Nationale Literaturzentrum in Mersch der Initiative der Unesco angeschlossen und erstmals eine nationale Aktion organisiert. Sie hatte so viel Erfolg, dass sie sich inzwischen über vier Tage erstreckt und insgesamt 15 Partner zählt. Den Gründungsmitgliedern haben sich die Schriftsteller, die Verleger, die Leihbibliotheken, die Übersetzer, die Drucker und Buchbinder angeschlossen. Partner ist auch das Wirtschaftsministerium, bei dem der Autorenschutz angesiedelt ist. „Parallel mit der elektronischen Verbreitung des Buches muss ein Lernprozess über den Respekt des geschriebenen Textes einhergehen“, so Romain Jeblick, der Generalsekretär von Luxorr, der hiesigen Anlaufstelle für Urheberrechte.

„Wir brauchen das Buch mehr denn je. Es vermittelt strukturiertes Wissen, gibt Zugriff auf das Weltwissen und fungiert als Bindeglied zwischen den Kulturen, Völkern und Epochen“, erklärte die Direktorin der Nationalbibliothek, Monique Kieffer, bei der Vorstellung des diesjährigen Welttag des Buches.

Die Vergangenheit kennen und verstehen

„Geschichte und Geschichten“, heißt das diesjährige Thema. Es dreht sich um die Geschichte, um die Vergangenheit, die überliefert und analysiert wird. „Mit dieser Wissenschaft gibt sich der Mensch die Mittel, an vergangene Zeiten zu erinnern, sie zu verstehen und daraus zu lernen“, sagt der Begleittext und verweist auf die drei Geburtstage, die in diesem Jahr gefeiert werden und über die der moderne Mensch in den alten Büchern (zum Teil auch schon über die elektronischen Medien) recherchieren kann: Im Sommer 2014 wird an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor genau hundert Jahren erinnert. 2014 sind aber auch der 175. Jahrestag der Luxemburger Unabhängigkeit, der 75. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs und der 40. Jahrestag der Nelkenrevolution in Portugal.

Konferenzen, Vorträge, Ausstellungen, Ateliers, Spiele und Bücher, sogar ein Fotowettbewerb unter dem Titel „I like my book – picture it“ und ein Lesemarathon der luxemburgischen Schriftsteller werden die Ereignisse dokumentieren. Autoren und Zeitzeugen werden auf einzelne, punktuelle Aspekte der Geschichtsschreibung eingehen. Die Nationalbibliothek wird ihre überzähligen Werke verschenken.

Viele der programmierten Aktionen sprechen ganz besonders die Kinder an. „Die Freude am Lesen beginnt in der Kindheit, in der Familie, mit dem Vorlesen von Geschichten“, so Martine Mathay, die Koordinatorin der Luxemburger Ausgabe des Welttages des Buches.

Sind die Kinder erst einmal auf den Geschmack gekommen, dann geht die Begeisterung weiter. Nicht weniger als 17 Lyzeen haben sich mit sehr unterschiedlichen Initiativen dem Programm angeschlossen.