Wenn in diesen Tagen die Skulptur in gleich drei Veranstaltungen hierzulande zelebriert wird, gebührt dem Saarländer sicher posthum Ehrung, dürfte er doch für so manchen Bildhauer der jüngeren Generation, auch hierzulande, ein leuchtendes Beispiel sein.
Am kommenden Wochenende wird die Stadt Differdingen mit der Organisation eines „Salon de la sculpture“ mit dem Titel „Steel, Wood, Stone & Co“ ein deutliches Zeichen setzen. Kein Preis, keine Jury, aber die Möglichkeit für 22 Künstler, bei dieser ersten Salon-Ausgabe ihre Werke während drei Tagen zu zeigen – eine einmalige Gelegenheit, dieser Kunstgattung zu mehr Sichtbarkeit und Anerkennung zu verhelfen, sowie eine Plattform zu schaffen, um die heimischen Vertreter dieser Kunstgattung in einer Halle zu vereinen. Über viele Jahre hat die im Wandel befindliche Eisenstadt die Kunstförderung nicht als erste Priorität betrachtet, doch dies hat sich seit geraumer Zeit geändert.
Neben der Eröffnung von Galerien und dem Einrichten des „1535 Creative Hub“, einem Wettbewerb für junge Künstler sowie dem vor acht Jahren lancierten Skulpturen-Symposium, das heuer bis zum 30. Mai unter Teilnahme von sechs nicht in Luxemburg ansässigen Bildhauern läuft, ist dieser „Salon“ eine weitere Initiative der Förderung der bildenden Kunst, eine Maßnahme, die auch zur Vorfreude auf das Kulturjahr 2022 beitragen dürfte. Beim parallel laufenden Symposium für Bildhauer gilt es 2021, Werke zum Thema „Heat vs. Cold“ zu schaffen. Das auserwählte Material ist Stahl – was sonst in einer Stadt, die gerne auf ihre Stahl-Tradition zurückblickt und in der ganzen Welt für ihre außergewöhnlich geformten und gestählten Träger bekannt ist.
Skulpturenweg in 23 Etappen
Hat der Interessenverband von Esch/Alzette vor vielen Jahren anlässlich eines Jubiläums einen sehenswerten, mit Werken bekannter Luxemburger Künstler gespickten Skulpturen-Weg durch den Stadtkern eingerichtet, so greifen heuer die Organisatoren des „Gare Art Festival“ in Luxemburg-Stadt nun zum gleichen Mittel. Das letztes Jahr wegen der Pandemie ausgesetzte Bildhauer-Symposium wird nicht nur Ende Juli, Anfang August unter dem Thema „Kreislaufwirtschaft“ nachgeholt, das 20. Jubiläum des Festivals wird durch zwei weitere Events ergänzt: Einmal gibt es eine retrospektive Ausstellung in den Räumlichkeiten der „Chambre des salariés“ in Bonneweg und zum zweiten werden 30 Skulpturen in Form eines Skulpturenpfads im öffentlichen Raum sowie bei teilnehmenden Partnern gezeigt.
Seit vergangener Woche führt ab Luxemburg-Gare der mit Skulpturen diverser Art ausgelegte Promenadenweg in 23 Etappen durch die Hauptstadt. Die Organisatoren haben einen langen Parcours (6,9 km) und eine Kurzstrecke (3,3 km) ausgewiesen und übersichtlich dokumentiert. Gewappnet mit einer auf einem handlichen Flyer aufgezeichneten Karte, kann jeder Kunstliebhaber sich in dem von ihm gewählten Tempo per pedes und/oder unter Beihilfe der Tram entlang der 23 mit modernsten Mitteln gezeichneten Stationen mit Werken aus unterschiedlichen Materialien (www.garerfestival.com) schlängeln.
Die Skulptur meldet sich in diesen Tagen verstärkt zurück, dies gar im Europäischen Monat der Fotografie. Letzterer widmet sich bis in den Monat Juni hinein sowohl der Natur als auch der Landschaft, wobei mehr als ein Lichtbild die natürliche Art der Schaffung bizarrer und schöner Gebilde, diesmal nicht von Menschenhand geschaffen, vor Augen führt.
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