Pures Leben auf der Bühne

Pures Leben auf der Bühne
(Bohummil Kostohryz)

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So viel Leben wie möglich auf die Bühne bringen: Das versucht die Inszenierung des Stücks „Pura Vida“ von Luc Spada. Heute Abend findet die Uraufführung statt.

Eine erste Werkstatt-Inszenierung von „Pura Vida“ fand im Rahmen des TalentLAB#16 im Juni mit Schauspielern der Sparte4 des Staatstheaters Saarbrücken statt. Nun wird das Stück von Max Claessen auf die Bühne gebracht.

Pura Vida
Uraufführung heute Abend um 20.00 Uhr.

Von: Luc Spada
Mit: Nickel Bösenberg, Luc Schiltz, Angelika Zacek, Johannes Schäfer
Regie: Max Claessen
Weitere Aufführungen: am 24., 25.11. & 1.12.
Wo? Kapuzinertheater
www.theatres.lu

„Die Stimmung auf der Bühne ist ‚Pura Vida‘ in allen Hinsichten: Wir versuchen mit allen Mitteln des Theaters, Leben in den Text zu bringen. Die Figuren auf der Bühne sind entweder alkoholabhängig, betrunken oder sie suchen den Erfolg. Mit der Inszenierung versuchen wir, einen Gegenpol zum Text zu setzen“, verriet Schauspieler Luc Schiltz, der bei „Pura Vida“ den Valentin spielt. „Valentin ist ein junger Mann, der sich als Schriftsteller sieht, dessen Theaterstücke aber von einem Luxemburger Theaterdirektor abgelehnt wurden“, erklärt der Schauspieler weiter. Da er mit seinen Werken keinen Erfolg hat, gründet er den Blog „Die Wahrheit“, um so erfolgreich zu werden.

Lebenssituationen und Textstruktur

Die Vorbereitung auf diese Rolle verlief etwas anders als sonst. Der Regisseur hat eine besondere Herangehensweise an die Rollen, wie Schiltz verrät: „Die Psychologie spielt keine so große Rolle. Wir versuchen, weit weg von einer reinen Verkörperung zu bleiben. Nicht die Psychologie bewegt die Charaktere, sondern die Lebenssituationen. Diese Umstände vergrößern wir dann, weil das Stück es verlangt. Natürlich mache ich mir außerhalb der Proben Gedanken darüber, ob das so klappt, wie wir uns das vorstellen. Es waren dennoch keine psychologischen Vorbereitungen nötig, wie bei einem klassischen Stück.“

Nicht klassisch ist auch die Textstruktur. Der Anfangstext war nicht sehr dramatisch, sondern von literarischer Natur. Nach dreiwöchigen Proben im Sommer, mit viel Improvisation, wurde innerhalb der letzten zwei Wochen wieder Struktur in das Stück gebracht. Trotzdem bleibt immer noch Raum für Spielereien: „Auf der Bühne sieht sehr vieles improvisiert aus, dennoch hat alles seine Ordnung. Das Spiel soll locker rüberkommen. Es ist kein starres Theater.“

„Eine ganze Welt um die Figuren gebaut“

Die Handlungen auf der Bühne sind deswegen auch wichtiger als der Text an sich. Die Dialoge sind nur ein Vorwand, um etwas geschehen zu lassen.

Ähnlich ist es mit dem Bühnenbild: „Ich habe das Gefühl, der Dekor ist relativ bombastisch. Wir haben auch viele Kostüme, und ein DJ wird auf der Bühne spielen. Dies dient alles dazu, den Figuren auf der Bühne Leben einzuhauchen, weil der Text nicht viele Informationen zu den Charakteren preisgibt. Deswegen haben wir eine ganze Welt um sie herum gebaut“, erklärt Luc Schiltz.