Tageblatt: Frau Petrova, eines der Themen der Diskussionsrunde nach der Vorstellung wird „Hoffnung und Enttäuschung nach 1989“ sein. Was überwiegt ihrer Meinung nach bei Ihnen und bei den Bulgaren, die Hoffnung oder die Enttäuschung?
Petrova: Ich kann keine eindeutige Antwort auf die Frage geben. Für mich persönlich überwiegt seit der Wende die Hoffnung. Bei den meisten meiner Landsleute habe ich das Gefühl, dass sie anderer Meinung sind. Man kann fast sagen, dass es wenig bis keine Hoffnung für die Zukunft gibt, die Menschen sind eher pessimistisch eingestellt. Die Reaktionen auf den EU-Betritt sind gemischt. Jeder hat seine persönliche Version dazu.
Siehe auch:
Fuck you Eu.ro.pa
T: Wie ist die Verbindung mit Johanna Niedermüller entstanden?
Petrova: Sie hatte mich bereits im Stück „Die Hamletmaschine“ im Nationalen Theater der Bulgarischen Armee in Sofia gesehen und darauf angesprochen, ob ich nicht mit ihr zusammenarbeiten möchte. So bin ich zu „Fuck you, Eu.ro.pa!“ gekommen.
T: Was bedeutet es für Sie in zwei Sprachen zu spielen?
Petrova: Da ich bereits mit der „Hamletmaschine“ in Luxemburg war, kenne ich das Viele-Sprachen-Phänomen. Allerdings ist das eine Herausforderung, die ich gerne annehme. Ich habe das Stück bereits auf Bulgarisch und auf Deutsch gespielt, nun kommt Französisch dazu. Ich freue mich sehr, wieder in Luxemburg zu Gast zu sein.
ds
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